Viele fragten sich, ob Apple beim Preis des mindestens 1149 Euro teuren iPhone X nicht den Bogen überspannt hat. Mit der Prognose für das Weihnachtsgeschäft wird klar, dass das teure Telefon dem Konzern das mit Abstand beste Quartal bescheren wird.
Apple steht dank dem neuen iPhone X vor einem Rekord-Weihnachtsgeschäft. Auch vor dem Start des Spitzenmodells gelang dem Konzern ein Plus im vergangenen Quartal.
Für das Weihnachtsquartal stellte Apple einen Umsatz zwischen 84 und 87 Milliarden Dollar (72 Mrd bis 74,6 Mrd Euro) in Aussicht. Das wäre eine drastische Steigerung im Vergleich zu den 78,4 Milliarden Dollar vor einem Jahr – die bereits ein Bestwert waren.
Der Konzern bringt in diesem Herbst erstmals gleich drei neue Telefone auf den Markt. Mit den beiden Varianten iPhone 8 und 8 Plus, die äußerlich bisherigen Modellen ähnlich sehen, verkaufte Apple im vergangenen Quartal knapp 46,7 Millionen seiner Smartphones. Das war ein Plus von 2,5 Prozent.
Das iPhone X, das erst seit Freitag verkauft und ausgeliefert wird, ist mit einem Preis ab 999 Dollar bzw. 1149 Euro so teuer wie kein Apple-Telefon zuvor. Bei dem Telefon nimmt der Bildschirm praktisch die gesamte Frontseite ein und der Fingerabdruck-Scanner wurde durch Gesichtserkennung ergänzt.
In den vergangenen Wochen war spekuliert worden, dass viele Kunden auf das iPhone X warteten, statt die iPhone-8-Varianten zu kaufen. Konzernchef Tim Cook sagte nun zur Vorlage der Quartalszahlen, die iPhone-8-Modelle seien die derzeit am besten laufenden Geräte. Die Nachfrage habe die Erwartungen von Apple übertroffen. Und die Vorbestellungen für das iPhone X seien „sehr stark“.
In dem Ende September abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal verdiente Apple 10,7 Milliarden Dollar, rund 19 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Quartalsumsatz stieg um zwölf Prozent auf 52,6 Milliarden Dollar, wie der Konzern nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte.
Die Aktie legte im nachbörslichen Handel um gut drei Prozent zu, weil die Zahlen und auch die Prognose für das laufende Vierteljahr besser ausfielen als von Analysten erwartet.
Das vergangene Vierteljahr zeigte auch, dass es Apple gelang, die lange Talfahrt bei seinem iPad-Tablet zu beenden. Die Verkäufe stiegen um 11,4 Prozent auf 10,3 Millionen Geräte. Bei den Mac-Computern gab es inmitten eines weiterhin schwächelnden PC-Marktes ein Absatzplus von zehn Prozent auf knapp 5,4 Millionen Geräte.
Das Dienste-Geschäft, in das zum Beispiel Erlöse mit dem Streaming-Service Apple Music, dem Online-Speicher iCloud sowie App-Downloads einfließen, wuchs um 34 Prozent auf 8,5 Milliarden Dollar.
Cook nannte erneut kein Absatzzahlen der Computer-Uhr Apple Watch, sagte aber, die Verkäufe seien in den vergangenen Quartalen um jeweils 50 Prozent gestiegen.
Apples Geldreserven wuchsen binnen drei Monaten um 7,4 Milliarden Dollar auf 268,9 Milliarden Dollar. Davon lagerten 94 Prozent außerhalb der USA, sagte Finanzchef Luca Maestri.
Das Geschäft in China, dem weltgrößten Smartphone-Markt, zog nach einer Schwäche-Phase wieder um zwölf Prozent an.
[dpa]
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