Apple: Mehr iPhone-Apps künftig löschbar

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iPhone 15 und iPhone 15 Plus
iPhone 15 und iPhone 15 Plus (Bild: Apple Inc. Alle Rechte vorbehalten)

Ein iPhone (fast) ohne Apple-Apps? Durch das Digital-Gesetz DMA wird das in der EU bald möglich sein. Für Apple ist das ein Einschnitt.

Nutzer von Apples iPhones und iPads in der EU werden bald mehr Apps des Konzerns von ihren Geräten löschen können. Dazu gehören der App Store, der SMS-Ersatz Messages, der Web-Browser Safari sowie die Kamera- und die Fotos-App. Die einzigen Apple-Apps, die nicht löschbar bleiben, sind die für Einstellungen und für Telefonanrufe.

In der Einstellungs-App wird es zudem einen neuen Bereich geben, in dem Nutzer Angebote anderer Anbieter statt der voreingestellten Apple-Apps als Standard-Anwendung für einzelne Funktionen auswählen können.

Dort wird man zum Beispiel zum Telefonieren eine andere App als die von Apple festlegen können. Gleiches gilt unter anderem auch für Passwort-Speicher und Tastaturen. Im Frühjahr 2025 sollen auch für Navigation und Übersetzungen andere Standard-Anwendungen ausgewählt werden können, kündigte der Konzern an. 

Beim Web-Browser werden Nutzer von Apples Safari bis Ende des Jahres auf jedem Gerät noch einmal entscheiden müssen, was ihr Standard-Programm zum Surfen im Netz sein soll.

Einschnitt für Apple 

Die Änderungen gehen auf das Digital-Gesetz DMA (Digital Markets Act) zurück. Es schreibt unter anderem vor, dass große Plattform-Betreiber ihre eigenen Angebote nicht gegenüber Apps der Konkurrenz bevorteilen dürfen. 

Für den Konzern ist es ein Einschnitt in das langjährige Geschäftsmodell: Der Konzern betont stets als Vorteil seiner Technik, dass Hardware und Software besonders gut aufeinander abgestimmt seien. Auch wurden die Dienstleistungs-Erlöse aus Abo-Diensten und App-Abgaben immer wichtiger für Apple: Im vergangenen Quartal brachten sie mit 24,2 Milliarden Dollar mehr als ein Viertel vom weltweiten Umsatz ein.

Text: dpa/ Redaktion: JN

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  • Apple iphone 15: Apple
15 Kommentare im Forum
  1. So langsam nervt mich diese Freigaberegulierung der EU. Apple-Pay, App-Store und nun wird auch noch ins System eingegriffen - weil man ja angeblich die Freiheit haben muss sich einen anderen Browser auszusuchen. Wem das (bisher) geschlossene System von Apple nicht gepasst hat, der konnte sich doch jederzeit für einen anderen Gerätehersteller entscheiden.Wer Apple wollte, wusste um diese Eingeschränkheit und hat sich trotz dessen - oder auch gerade deshalb - für Apple entschieden. Mir war bspw. bei Apple-Pay wichtig, dass nicht jeder X-beliebige Anwender auf die Schnittstelle zugreifen konnte. (Gab es nicht erst diese Woche irgendwo eine Meldung, dass bei Android dubiose Apps direkt über die NFC-Schnittstelle Kartendaten "geklaut" haben?). Und wenn mir Safari, der iOS-Kalender und die anderen Apple-Apps wie Podcasts, Music, Office-Apps etc. nicht gepasst haben war es mir bisher auch schon möglich, im offiziellen Appstore entsprechende Alternativen zu installieren. Außer einem Einfallstor für Datendiebe und dubiose Abzocker sehe ich in dieser "Wahlfreiheit" keinerlei Vorteile.
  2. Ich finde es irgendwie schon "lustig". Apple wird immer offener (vom Grund mal abgesehen) und Android wird immer verschlossener.
  3. Richtig, ältere Apps funktionieren deswegen nicht mehr. Hatte immer eine (kostenpflichtige) App die je nach Standort automatisch das Handy Lautlos geschaltet hat. (bei vorhanden sein einer bestimmten WLAN SSID). Funktioniert nicht mehr. (n)(n)(n)
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