NDR-Intendant Lutz Marmor hat die von Kabel Deutschland angekündigten Leistungskürzungen für die öffentlich-rechtlichen Sender als „unnötig und unverständlich“ kritisiert und fordert den Kabelanbieter dazu auf, die Maßnahmen rückgängig zu machen.
Seit Anfang des Jahres ist klar, dass der Kabelstreit zwischen den öffentlich-rechtlichen Sendern und Kabel Deutschland Konsequenzen haben wird. Denn der Anbieter hat angekündigt, künftig nur noch eine Version der Dritten Programme auszustrahlen und die technische Qualität der einzelnen Programme zu kürzen. Für NDR-Intendant und ARD-Vorsitzenden Lutz Marmor ist das ein vollkommen unnötiger und unverständlicher Schritt, wie der Norddeutsche Rundfunk am Dienstag bekannt gab.
Kabel Deutschland habe bereits begonnen, einzelne Dritte Programme auszuspeisen. Diese Reduzierung gehe aber vor allem zu Lasten der Verbraucher: „Hier sollen die Zuschauerinnen und Zuschauer ohne Not in einen Rechtsstreit hineingezogen werden“, so Marmor. „Das ist wenig kundenfreundlich!“ Vor dem Hintergrund, dass sich die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten noch immer mit den Netzbetreibern in Gesprächen über eine mögliche Lösung des Konflikts befinden, erscheint ihm dieser Schritt nun als noch unverständlicher.
Daher forderte der Intendant des NDR den Kabelnetzbetreiber dazu auf, die angekündigten Maßnahmen zu überdenken beziehungsweise gänzlich rückgängig zu machen. „Wir stellen Kabel Deutschland wie allen anderen Netzbetreibern unsere Programme nach wie vor in bester technischer Qualität zur Verfügung. Kabel Deutschland sollte sie im Interesse ihrer Kunden vollständig einspeisen“, erklärte Marmor. [fm]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com