
Stuttgart/Berlin – Die Zahl der privaten Rundfunkangebote in Deutschland ist erstmals rückläufig. Dies gilt sowohl für TV- als auch Hörfunk-Angebote.
Ende 2009 gab es in Deutschland 360 TV-Programme – im Vorjahr zählte die Arbeitsgemeinschaft der Landesmedienanstalten (ALM) noch fünf mehr. Die Zahl der privaten Hörfunkprogramme sank auf 244 Ende 2009 im Vergleich zu 247 im Jahre 2008. Das geht aus dem ALM-Jahrbuch 2009/2010 hervor. Demnach ist die Anzahl privater Rundfunkangebote erstmals rückläufig. Nach Ansicht der ALM machen sich so die strukturellen Auswirkungen der Digitalisierung und der Rückgang der Werbeerlöse im privaten Rundfunksektor bemerkbar.
Das Jahr 2009 sei einerseits durch die Diskussion um die Expansionspolitik des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und die Drei-Stufen-Tests geprägt gewesen, fasst die ALM-Mitteilung zusammen. Andererseits sei die Debatte über die Qualität und die Programminhalte der privaten Rundfunkprogramme intensiver geführt worden. Zur Stabilisierung des dualen Systems fordert die Gesamtkonferenz der Landesmedienanstalten (GK), Werbung solle nur noch privatwirtschaftlichen Programmanbietern erlaubt sein.
So sei auch der Verkauf des Nachrichtensenders N 24 kritisch zu betrachten: „Rundfunk ist nicht nur Wirtschafts-, sondern auch Kulturgut. Fernsehen und Radio müssen einen gesellschaftlichen Mehrwert liefern und unterscheiden sich somit von anderen Unternehmen am Markt“, betonte der Vorsitzende der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM), Thomas Langheinrich. [cg]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com