Wenige Tage nachdem RTL bei der EU Beschwerde über die hohe Werbesteuer in Ungarn eingereicht hat, legt das ungarische Parlament nun noch einmal nach und erhöht die Abgabe für die im Land tätige RTL-Tochter um ganze 10 Prozent.
Das ungarische Parlament hat am Dienstag mit den Stimmen der rechts-konservativen Regierungsmehrheit die Steuer für die ungarische RTL-Tochter um zehn Prozentpunkte erhöht. Statt wie bisher 40 muss der Fernsehsender RTL Klub künftig 50 Prozent seiner Werbeeinnahmen an die Staatskasse abführen.
Die sogenannte Reklamesteuer betrifft seit Sommer dieses Jahres alle Medienunternehmen mit jährlichen Werbeeinnahmen in Höhe von mehr als 1,6 Millionen Euro. Den Höchstsatz muss allerdings nur RTL Klub bezahlen, weil der Sender aus dem deutschen Bertelsmann-Imperium als einziger in Ungarn in die höchste Progressionsklasse der Reklamesteuer fällt. Mit der am Dienstag angenommenen Steuernovelle wurde auch nur dieser Höchstsatz erhöht.
Eine ursprünglich in diesem Steuerpaket vorgesehene neue Internet-Steuer hatte Ministerpräsident Viktor Orban nach massiven Straßenprotesten wieder aus der Gesetzesvorlage gestrichen. [fm]
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