Einem Medienbericht zufolge plant die Hackergruppe Anonymous einen Cyberangriff auf Großunternehmen. Auch eine erneute Attacke auf das PlayStation Network war offenbar im Gespräch. Schließlich hätten sich die Internetaktivisten aber umentschieden. Sony sollte sich aber trotzdem nicht in Sicherheit wiegen.
Anonymous wolle Unternehmen attackieren, die das umstrittene Mediengesetz „Stop Online Piracy Act“ unterstützen. Das teilte der Branchendienst „PlayStation Lifestyle“ am Montagabend (Ortszeit) unter Berufung auf Quellen mit, die der Hackergruppe nahe stünden. Da Sony ein Mitglied des Verbandes Entertainment Software Association sei, der die Gesetzesinitiative unterstützt, hätten einige Mitglieder der Gruppe im Rahmen eines Internetchats vorgeschlagen, das PlayStation Network erneut lahmzulegen.
Nach einigen Diskussionen hätten sich die Hacker allerdings gegen einen derartigen Angriff ausgesprochen. Als Grund für die Entscheidung führte das Kollektiv aus, dass bei einer solchen Attacke nur unschuldige Privatpersonen geschädigt würden. Das sei nicht das Ziel der Aktivitäten.
In Sicherheit kann sich der japanische Konzern nun aber nicht wiegen, denn statt Sony-Kunden wolle man nun Manager der Firma ins Visier nehmen. Konkrete Pläne hätten die Anonymous-Mitglieder bislang noch nicht entwickelt.
Im April des vergangenen Jahres kam es zu einem PR-Debakel, als das PlayStation Network gehackt wurde und dabei Millionen von Nutzerdaten, darunter auch Kreditkarteninformationen, entwendet wurden. Im September 2011 verhaftete die US-Bundespolizei FBI zwei Hacker, die an der Aktion beteiligt gewesen sein sollen (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
Das Mediengesetz „Stop Online Piracy Act“ soll es dem US-Justizministerium erlauben, gegen Betreiber von Webseiten vorzugehen, die illegale Inhalte verbreiten. Unter anderem soll es es möglich werden, Seiten in Suchmaschinen zu blockieren und auszublenden. [dm]
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