Über den künftigen Sendeplatz von Anne Will und weitere Reformen das Abendprogramms haben die ARD-Intendanten bei ihrer jährlichen Sitzung in Bonn am Mittwoch zunächst keine Entscheidung getroffen.
Programmdirektor Volker Herres sagte in Bonn, es werde in diesem Bereich ohnehin keine Revolution, sondern allenfalls behutsame Veränderungen geben. Durch die Verpflichtung von Günther Jauch, der ab Herbst 2011 den Sendeplatz von Anne Will am Sonntagabend nach dem „Tatort“ übernimmt, besteht generell Handlungsbedarf. Entertainer Harald Schmidt hatte die Ungewissheit über seinen künftigen Platz im ARD-Programm hingegen auf seine Weise gelöst und am Montag die Rückkehr zum Privatsender Sat 1 bekanntgegeben (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Herres erläuterte gegenüber der Nachrichtenagentur DAPD, die Entscheidung sei vertagt worden, weil die WDR-Intendantin und künftige ARD-Vorsitzende Monika Piel nicht an der Sitzung teilnehmen konnte. Gegen Vorwürfe, im Ersten werde zuviel getalkt, setzte sich Herres zur Wehr. Das Quartett aus „Beckmann“, „Anne Will“, „Hart aber fair“ und „Menschen bei Maischberger“ werde von den Zuschauern angenommen, was sich auch in einer positiven Quotenentwicklung niederschlage.
Nach bisherigen Planungen will die ARD ab Herbst 2011 eine einheitliche Anfangszeit für die „Tagesthemen“ um 22.15 Uhr einführen und im Anschluss täglich wechselnde Gesprächsrunden ausstrahlen. Auch für das „Nachtmagazin“ sei fester Sendungsbeginn anvisiert, bestätigte Herres. Den Wechsel von Harald Schmidt zu Sat 1 bezeichnete der ARD-Manager „ein Stück Normalität“. Die Entscheidung Schmidts müsse man respektieren, Respekt und Wertschätzung seien dem „Altmeister“ von seiner Seite trotzdem gewiss, so Herres.
[ar]
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