Die Öffentlich-Rechtlichen und 15 Branchenverbände haben eine Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt gegründet. Auch die Finanzierung teilt man sich.
„Es war und ist mir ein wichtiges politisches und menschliches Anliegen, angesichts sexueller Belästigungen, Demütigungen und Gewalt in der Filmbranche, aber auch in anderen Kultursparten eine Anlaufstelle mit zu initiieren, an die Betroffene sich vertrauensvoll wenden können“, sagte die Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters.
Grütters steuert in der Aufbauphase für den Trägerverein 100.000 Euro bei, die ARD 40.000 Euro und das ZDF 15.000 Euro pro Jahr. Der Deutsche Bühnenverein beteiligt sich ebenfalls mit 15.000 Euro jährlich, der Verband Privater Medien mit weiteren 15.000 und die Deutsche Produzentenallianz mit 10.000 Euro.
Die Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung sei ein breites Bündnis aus der besonders betroffenen Film-, Fernseh- und Theaterbranche, an dem sich aber auch Vertreter anderer Kulturzweige beteiligen könnten, sagte Grütters. „Ich begrüße es, dass es gelungen ist, so viele Partner ins Boot zu holen, die dieses Projekt jetzt gemeinsam verwirklichen. Die Zeit des Schweigens muss vorbei sein.“
In den vergangenen Monaten waren in der MeToo-Debatte gerade in der Medienbranche mehrere Fälle sexueller Übergriffe bekannt geworden (hier zum DIGITAL FERNSEHEN-Artikel vom Tag). In Deutschland geriet Regisseur Dieter Wedel unter Verdacht – er erklärte mehrfach, er habe sich nichts zu Schulden kommen lassen.
Der Westdeutsche Rundfunk trennte sich jüngst von einem Fernsehkorrespondenten, dem sexuelle Übergriffe zur Last gelegt werden (DF berichtete). [dpa]
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