Der frühere MDR-Unterhaltungschef Udo Foht wurde von der Staatsanwaltschaft Leipzig wegen des Verdachts auf Betrug und Bestechlichkeit angeklagt. Er soll seine Position missbraucht haben, um illegal Zahlungsflüsse an einen Ex-Moderator zu organisieren. Auch dieser ist neben Foht mitangeklagt.
Gegen den früheren MDR-Unterhaltungschef Udo Foht wurde nun von der Staatsanwaltschaft Leipzig offiziell Anklage erhoben. Dem 62-Jährigen werden unter anderem Betrug und Bestechlichkeit vorgeworfen. Während seiner Tätigkeit als Unterhaltungsschef des MDR-Fernsehen soll Foht jahrelang undurchsichtige Finanztransaktionen durchgeführt und damit illegale Zahlungsflüsse an einen von ihm geförderten Ex-Moderator und Autor organisiert haben. Als die Fälle 2011 bekannt wurden, hatte der MDR Foht zunächst suspendiert und dann entlassen.
Auch der von Foht begünstigte Ex-Moderator und dessen Anwalt sollen sich laut Staatsanwaltschaft in dem Verfahren verantworten müssen. Dem 47-Jährigen wird vorgeworfen, er habe den damaligen Unterhaltungschef unter Druck gesetzt und erpresst, als die dubiosen Machenschaften öffentlich wurden. Der Anwalt des früheren Moderators hätte sich dabei ebenfalls strafbar gemacht.
Insgesamt soll mehr als eine Viertelmillion Euro über Udo Foht an den von ihm begünstigten Moderator geflossen sein. 247 000 Euro soll sich der frühere Unterhaltungschef dabei als Darlehen von TV-Produktionsfirmen und Managern von Künstlern erbeten haben. Weitere 25 000 Euro habe er sich bei Bekannten zusammengeborgt.
Auch drei Geschäftsführer von TV-Produktionsfirmen stehen im Visier der Staatsanwaltschaft Leipzig. Zumindst einer von ihnen soll von den Machenschaften zumindest indirekt gewusst und unter anderem beim MDR überhöhte Rechnungen eingereicht haben, um die Darlehen auszugleichen. Gegen ihn wurden Ermittlungen wegen Beihilfe zur Untreue beantragt, zwei weitere Geschäftsführer wurden bereits wegen Bestechung angeklagt. [ps]
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