Der unverschlüsselt ausgestrahlte HDTV-Sender Anixe hat gegenüber DIGITAL FERNSEHEN eine überraschende Erklärung für seine nach nur drei Monaten vollzogene Rückkehr auf die Satellitenposition 19,2 Grad Ost abgeliefert.
„Wir haben uns zu einem frühzeitigen Wieder-Einstieg entschlossen, da die Akzeptanz von HD im deutschen Markt schneller als erwartet und stetig wächst“, sagte Pressesprecherin Verena Adami am späten Dienstagabend auf eine Anfrage von DIGITAL FERNSEHEN. Inwiefern sich die Marktsituation innerhalb der erst im November 2010 vollzogenen Abschaltung von Anixe HD auf Astra 19,2 Grad Ost grundlegend verändert hat, ließ die Sprecherin offen.
Auf die Frage nach neuen inhaltlichen Schwerpunkten sagte Adami, Anixe HD sei ja nicht komplett eingestellt gewesen, sondern über andere Plattformen weiterhin empfangbar geblieben. Das Programm solle künftig mit weiteren nativen HD-Inhalten ausgebaut werden. Details zur künftigen Programmstrategie wolle man „in Kürze“ bekanntgeben.
Anixe HD ist seit dem 1. März über die Frequenz 10,773 GHz (Polarisation horizontal, Symbolrate 22 000 MSym/s, FEC 3/4, Modulation DVB-S2/8PSK) zu empfangen. In den vergangenen Monaten war lediglich eine Verbreitung über Astra 23,5 Grad Ost als Zuführung für Kabelnetzbetreiber Kabel BW, Kabel Neubrandenburg, Wilhelm.tel, Willy.tel, Netcologne und Cablecom sowie das IPTV-Angebot Entertain der Telekom aufrecht erhalten worden. Parallel hatte der SD-Ableger von Anixe auf der Astra-Frequenz 12,460 GHz seinen täglichen 24-Stunden-Betrieb fortgesetzt.
Die Abschaltung von Anixe HD auf Astra 19,2 Grad Ost am 25. November 2010 hatte Anixe-Geschäftsführerin Jennifer Lapidakis seinerzeit mit einer Neuordnung der Verbreitungswege erklärt. Tatsächlich dürften auch fehlende Refinanzierungsmöglichkeiten eine Rolle gespielt haben, weil den hohen Transpondermieten für eine hochauflösende Verbreitung keine nennenswerten Einnahmen aus der Werbevermarktung gegenüberstanden. [ar]
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