Nach dem Streit um den „Megaupload-Song“ war bekannt geworden, dass die Plattenfirma Universal Music selbstständig auf die Daten der Onlineplattform Youtube zugreifen und geschützte Musikvideos sperren und löschen kann. Jetzt klagen zahlreiche Künstler, die ihre eigenen Lieder nicht hochladen können.
„Ich war völlig verwundert und wusste gar nicht, was eigentlich los ist“, sagte der US-Rapper Whuzi dem Branchendienst „Vice“ am Samstagnachmittag (Ortszeit). Der Musiker hatte versucht, sein Stück „One In A Million“ auf Youtube hochzuladen. Das blieb ihm allerdings verwehrt, denn kurz nach dem Upload sei das Video wieder von der Onlineplattform verschwunden. Deshalb habe er Youtube direkt kontaktiert, hieß es. Man habe ihm mitgeteilt, dass sein Song gegen die Urheberrechte der Plattenfirma Universal Music verstoße und deshalb von dem Label gelöscht und gesperrt wurde.
Erst später habe er den eigentlichen Hintergrund erfahren: Whuzi hatte seinem Musikerkollegen Yelawolf, der unter Vertrag mit Universal steht, vor zwei Wochen erlaubt, die Hintergrundmusik zu „One In A Million“ für dessen Stück „Far From A Bitch“ zu nutzen. Universal wiederum sei davon ausgegangen, dass Whuzi die Musik gestohlen habe, weshalb sein Song gesperrt wurde.
Nun steht Universal Music in der Kritik. Erst im vergangenen Jahr war wegen der kontroversen Veröffentlichung des „Megaupload-Songs“ bekannt geworden, dass die Firma frei auf die Daten der Videoplattform Youtube zugreifen kann (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Whuzi sagte, er habe kein Verständnis für ein solches Vorgehen. Auch bei guter Bezahlung würde er nie mit Universal Music zusammenarbeiten, hieß es weiter. Das Label hat aber offenbar reagiert, denn ab sofort ist „One In A Million“ auf Youtube abrufbar. [dm]
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