
Köln – Es wird eng in den Kabelnetzen, die derzeit realisierten Bandbreiten pro Haushalt reichen nicht mehr aus, wenn allen Wünschen des Kunden entsprochen werden soll. Darüber debattierte eine Expertenrunde auf der Fachmesse Anga Cable.
„Wenn wir das Kabel fit machen wollen für hohe Bandbreiten, die weiter gehen als das klassische HFC (Hybrid Fibre Coax), dann sind Ideen gefragt“, läutete Moderator Norbert Thöry die Runde „Needs for HDTV and VoD“ ein. Esko Myllylä (CTO Teleste Corp.) versuchte diese Ideen zu liefern.
Nach seiner Auffassung befänden sich die Kabelnetze in einer sehr guten Ausgangsposition gegenüber den Telkos. Diese müssten, um mithalten zu können, „agressiv“ in Glasfasernetze investieren. „HDTV treibt derzeit die Forderung nach mehr Bandbreite hauptsächlich an“, schätzte er ein. Ohnehin sieht Myllylä in einem FTTH-Netz (Fiber to the Home – Glasfasernetz im Heimbereich) die „ultimative Zukunftslösung“.
Über die Frage, wann das bisherige HFC-Netz überholt sei, da schieden sich die Geister. Robert F. Cruickshank III (Vizepräsident von Arris) rechnete vor, dass die benötigte Bandbreite um den Faktor 1,5 pro Jahr wächst. Habe er 1982 selbst noch mit einem 300 bps-Voice-Modemgearbeitet, so würde die benötigte Bandbreite im Jahr 2016 bei etwa 288 Mbps liegen.
Doch selbst dann macht sich ein Glasfaserausbau nicht flächendeckend notwendig, sondern dort im Netz, wo Nutzer agieren, die mit höheren Datenraten arbeiten. Sunil Frida (Direktor Solutions Harmonic Inc) riet dringend dazu, beim Ausbau des Netzes die Bandbreite des Rückkanals nicht zu unterschätzen, dieser sei „entscheidend“. [mg]
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