Köln – DIGITAL FERNSEHEN sprach mit dem Geschäftsführer Anga, Peter Charissé, über Trends in der Kabelbranche und heiße Themen auf der diesjährigen Messe Anga Cable, die vom 22. bis 24. Mai in Köln stattfindet.
DF: Im letzten Jahr hat die Anga Cable nach Ihrer Aussage eine gesunde Größe erreicht und war bereits Ende März ausgebucht. Flacht der Boom jetzt ein wenig ab?
Charissé: Ganz im Gegenteil: Wir haben nochmals zugelegt. Letztes Jahr hatten wir bei einer Nettofläche von knapp 8.800 qm in der Tat eine kleine Warteliste. Nur durch eine Optimierung der Flächenaufplanung und die Auslagerung des Pressecenters aus der Ausstellungshalle konnten wir für dieses Jahr die Kapazitäten nochmals erweitern. Inzwischen liegen uns verbindliche Anmeldungen für mehr 9.600 qm vor und es gibt nur noch wenige freie Ecken. Es bleibt also alles im Bereich der besagten „gesunden Größe“.
DF: Die Eröffnungsrunde ist hochkarätig besetzt. Erwarten Sie, dass zu den aktuellen Themen überwiegend Konsens besteht oder werden eventuell auch die Fetzen fliegen?
Charissé: Mit Blick auf die weiterhin sehr konträren Positionen zum Fortgang der Digitalisierung im Kabel erwarten wir einen offenen Diskurs. Der VPRT fordert bekanntlich die baldige Volldigitalisierung, also die komplette analoge Abschaltung, die Netzbetreiber sind im Interesse ihrer Kunden deutlich zurückhaltender. Auch die Frage der Verschlüsselung via Satellit ist ja nun alles andere als gelöst. Da werden 90 Minuten Diskussionszeit eher knapp.
DF: Die Anga Cable 2007 hat gezeigt, dass die Kabelbranche die Herausforderung des Triple Plays angenommen hat. Was ist seitdem im Kabel alles passiert? Was werden wir auf der Ausstellung sehen können?
Charissé: Die wachsenden Erfolge der Triple-Play-Angebote im Kabel sind in der Tat inzwischen augenfällig. Besonders gespannt bin ich in diesem Jahr auf das Stichwort „DVB meets IP“, also jegliche Art von Hybridlösungen zwischen klassischem TV und IP-Diensten einschließlich Video on Demand und IPTV über Kabel.
DF: Auf der Anga Cable Convention hat der Besucher die Möglichkeit, den Ausführungen der Branchengrößen zu lauschen. Wie wird sich die Convention inhaltlich ausrichten?
Charissé: Im Strategieteil haben wir dieses Jahr den Anteil der Programmveranstalter deutlich erhöht, um das Spannungsverhältnis zwischen Netz und Content eingehend zu beleuchten. An Stellenwert gewonnen haben auch die Regulierungsaspekte. Hier beschäftigen wir uns mit den vielfältigen Facetten der sogenannten „Plattformregulierung“. Im Technikteil ist deutlich zu merken, dass die Grenzen zwischen der Koaxkabel- und DVB-Welt mit der Glasfaser-und IP-Welt nun endgültig verschwimmen. Viele Lösungen, die in Köln präsentiert werden, sind inzwischen auch für Glasfaserbetreiber und sogenannte City Carrier unerlässlich, gerade in Zeiten von IPTV.
DF: Welche Tipps können Sie dem Besucher der Anga Cable geben?
Charissé: Für einen besonders effektiven Messebesuch empfehle ich in diesem Jahr vor allem den dritten Messetag, Donnerstag, den 24. Mai. Zum Einen ist es dann an den Ständen nicht mehr ganz so hektisch wie an den beiden ersten Tagen, zum Zweiten haben wir das Convention-Programm an diesem Tag deutlich aufgewertet. Neben den für Messebesucher frei zugänglichen Praxisveranstaltungen für Handwerk und Handel gibt es je zwei Strategie- und Technikpanels. Dabei kostet das Kongressticket für den dritten Tag gerade mal 70,- Euro.
Alles zur Anga Cable – Ausstellerinfos, Hallenplan, Fachvortragsthemen – finden Sie im Anga Spezial von DIGITAL FERNSEHEN – zum Herausnehmen im Heft 06/2007, zum Herunterladen als pdf-Dokument hier. [mg]
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