
Leipzig – Pünktlich zum Herbstbeginn machen sich an der Börse Frühlingsgefühle breit und die Kurse steigen auf neue Jahreshochs – so auch beim Pay-TV-Anbieter Sky.
Frischen Wind und Zuversicht auf die Zukunft brachte im Juli der Namenswechsel von Premiere auf Sky. Seitdem erklimmt der Börsenkurs des Unternehmens immer wieder Höchstwerte vom Verfall Ende 2008 bis jetzt in der Spitze bis zu 300 Prozent.
In einem Interview mit Meedia.de spekuliert Friedrich Schellmoser, Vice President Global Research bei der bayerischen HypoVereinsbank (HVB), dass sich bei Sky ein langfristiger Erfolg „durchaus einstellen kann“. Der Analyst ist jedoch noch skeptisch, ob der ehrgeizige Zeitplan einzuhalten sei. Statt wie von Sky geplant 2011, ende die Durststrecke nach Einschätzung des Experten eher in 2013 oder 2014.
Zwar habe Sky in den letzten sechs Monaten in der Spitze auch 300 Prozent zugelegt, bleibe aber aus seiner Sicht ein reines Spekulationsobjekt, so Schellmoser. Einzig Großinvestor Murdoch – mit 40 Prozent am Unternehmen beteiligt – und die „Absicherungs-Garantie“ durch den News Corp-Konzern sei der Grund, warum die Aktie an Fahrt gewonnen hätte.
Mit seiner Sanierungsstrategie sei es Murdoch zuletzt gelungen, sogar das langjährig defizitäre Pay-TV-Geschäft in Italien zum Erfolg zu führen. Dies heiße aber noch nicht, dass es auch in Deutschland funktioniere, erklärt der Analyst im Interview.
Die bisher in anderen europäischen Ländern erfolgreiche Sky-Strategie – neuer Name und höhere Preise – könnte Schellmoser zufolge auch in Deutschland funktionieren, doch dem gegenüber stünden die enormen Kosten der Umbenennung. Konkurrzenz durch die Telekom mit Liga Total kann der Analyst nicht erkennen: „Das Telekom-Produkt steckt noch in den Kinderschuhen und hatte dabei zunächst auch technische Probleme, was keine Eigenwerbung ist. Inhaltlich aber ist Liga Total ein durchaus ernsthaftes Alternativangebot“, so Schellmoser. [fp]
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