Amtlich: Eurosport zeigt Olympia exklusiv in Deutschland

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Monatelang hatten ARD und ZDF um Sublizenzen verhandelt, doch eine Einigung mit Discovery konnte nicht erzielt werden. Nun wird Eurosport die Olympischen Spiele in den kommenden Jahren exklusiv in Deutschland übertragen.

Der nächste schwere Schlag für die Öffentlich-Rechtlichen in Sachen TV-Übertragungsrechte ist nun amtlich: Die Olympischen Spiele werden in den sechs Jahren zwischen 2018 und 2024 nicht bei ARD und ZDF zu sehen sein. Wie Eurosport am Montag bekannt gab, werden die Spiele in Deutschland exklusiv beim Spartenkanal übertragen.

Nachdem Discovery im September 2015 überraschend den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten die Übertragungsrechte weggeschnappt hatte, waren beide Seiten in Verhandlungen um Sublizenzen getreten, womit ARD und ZDF wenigstens einen Teil des sportlichen Großereignisses behalten wollten. Doch während die Anstalten in Österreich, der Schweiz und Großbritannien eine Einigung mit der Eurosport-Mutter erzielen konnten, scheiterte das Unterfangen in Deutschland.
 
Somit wird Eurosport die Winterspiele 2018 in Pyeongchang und 2022 in Peking sowie die Sommerspiele 2020 in Tokio und 2024, über deren Austragungsort noch nicht entschieden wurde, in voller Länge übertragen. Für die Übertragung im Free-TV ist dabei neben Eurosport 1 der Sender DMAX, der ebenfalls zu Discovery gehört, vorgesehen. Über den Eurosport Player soll der OTT-Sektor abgedeckt werden, im Pay-TV soll Eurosport 2 für zusätzliche und exklusive Inhalte sorgen.
 
„Wir freuen uns, den deutschen Fans ein umfassendes und tiefgreifendes Olympia-Erlebnis zu bieten. Mit unserem Multi-Plattform-Angebot haben Fans zum ersten Mal die Möglichkeit jeden einzelnen Augenblick der Olympischen Spiele live zu verfolgen, mit allen verfügbaren Daten und Statistiken – in Echtzeit, von jedem deutschen Sportler, bei jedem Wettkampf“, führt Susanne Aigner-Drews, Geschäftsführerin Discovery Networks Deutschland, aus.
 
Um dem eigenen Anspruch gerecht zu werden will Peter Hutton, CEO von Eurosport, erhebliche Investitionen tätigen, nähere Details sollen in den nächsten Wochen bekannt gegeben werden.
 
Update 12.40 Uhr: Das Ende der Verhandlungen scheint dabei eine einseitige Entscheidung von Discovery zu sein. Darauf lässt zumindest die Reaktion von ARD und ZDF schließen, welche in einem offiziellen Statement seitens der Öffentlich-Rechtlichen verbreitet wird. Sowohl Ulrich Wilhelm, Sportrechte-Intendant der ARD als auch ZDF-Intendant Thomas Bellut betonen, in den Verhandlungen bis an die finanzielle Schmerzgrenze gegangen zu sein. „Sollte Discovery seine Entscheidung nochmals überdenken und auf unser Angebot zurückkommen wollen, sind wir jederzeit bereit, die Gespräche fortzusetzen“, erklärte Bellut. [buhl]

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223 Kommentare im Forum
  1. Ja, aber jetzt ist es offiziell. ( Träummodus:das Einzige, das jetzt noch fehlt, ist der Verlust der Rechte an der WM und der Bundesliga und die GEZ-Gebühren könnten endlich sinken) Ich gucke, abgesehen von den Werbeunterbrechungen, (die es aber auch im ÖR gibt) viel lieber Übertragungen auf Eurosport als bei ARD/ZDF. Sollen die mal zeigen, was die so drauf haben!!!
  2. Ich glaube das wird echt schwer für Discovery, Fußball schaut man weil man Fan ist und ist dort unter Umständen auch bereit, Pay TV dafür zu buchen. Aber Olympia? Da kenne ich keinen "Fan", man schaut es, weil es läuft, aber (extra) Geld dafür ausgeben, das werden wohl nur wenige machen..
  3. Ich wage einmal einen Blick in meine Glaskugel: Es wird unglaublich viele Werbeblöcke und Sonderwerbeformen geben, weil man beim Mutterkonzern zumindest einigermaßen versuchen wird, das erworbene Rechtepaket zu refinanzieren.
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