Amazon Prime Video führt Werbung ein. Damit einher geht dann auch eine Preiserhöhung, um weiter werbefrei Inhalte schauen zu können. Dahinter steckt eine bereits von Konkurrenten wie Netflix bekannte Streaming-Politik, aber vielleicht auch ein Interesse an der Bundesliga.
„Ab dem 5. Februar werden Titel bei Prime Video in begrenztem Umfang Werbung enthalten. Das erlaubt es uns, weiterhin in Top-Entertainment und Live-Sportinhalte zu investieren und diese Investition langfristig zu erhöhen.“ Bezüglich der angesprochenen Live-Sportinhalte könnte man nun ins Feld führen, dass zum Beispiel die kürzlich erworbenen Wimbledon-Übertragungsrechte sicherlich ihren Preis haben. Aber dies allein macht den Kohl eigentlich noch nicht derartig fett, dass zu Maßnahmen wie einer Preiserhöhung oder Werbeeinblendungen gegriffen werden müsste. Zugegebenermaßen gibt es auf der Habenseite aber ja auch noch die Champions League bei Amazon Prime Video und bald auch die Bundesliga?
Eine DIGITAL FERNSEHEN-Nachfrage zum Thema Sport-Medienrechte ergab, dass Amazon Prime Video „neben der Verkündung der Übertragungsrechte von Wimbledon ab 2024 keine weitere Ankündigung“ in petto hat – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Denn bekanntlich läuft aktuell der DFL-Ausschreibungsprozess der Bundesliga-Rechte ab der Saison 2025/26. Da Amazon Prime Video in Großbritannien seine Premier-League-Live-Spiele bei der dortigen Rechtevergabe verloren hat, ist zumindest nicht ausgeschlossen, dass man das frei gewordene Budget in Bundesliga-Medienrechte reinvestiert. Sicherlich ist dies auch eine – gar nicht mal so leise formulierte – Hoffnung bei der DFL. Die großen Fische vom Streaming-Markt wolle man laut deren Geschäftsführer Steffen Merkel unter anderem mit einem verbesserten Medienangebot locken, wie er gegenüber der dpa zu Protokoll gab.
DFL hofft auf Interessa von Amazon Prime Video und Co. an Bundesliga-Rechten
Weiter heißt es in der Mail an die Kundschaft von Amazon Prime Video: „Unser Ziel ist es, deutlich weniger Werbung zu zeigen als traditionelle Fernsehsender und andere Video-Streaminganbieter.“ Auf DF-Nachfrage, ob sich diese auf die Konkurrenz Bezug nehmende Angabe konkreter quantifizieren ließe, entgegnete eine Sprecherin des Unternehmens, dass sich dies nicht pauschal beantworten ließe. Mit wieviel Werbung Nutzer des günstigsten Prime-Abos künftig rechnen müssen, bleibt trotz des Bekenntnisses, weniger Einblendungen schalten zu wollen als andere Anbieter, somit im Unklaren.
Umfang der Werbung unklar
Bei Amazon selbst sieht man für die Bestandskundschaft keinen Handlungsbedarf deswegen, da der aktuelle Preis Prime-Mitgliedschaft sich nicht ändern wird. Für diejenigen, die sich an Werbung stören, werde schließlich auch eine neue werbefreie Option für zusätzlich 2,99 Euro pro Monat angeboten. Eine Preiserhöhung durch die Hintertür, die man ja bereits von den Kollegen von Netflix und Disney kennt.
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