Amazon Prime Video-Preiserhöhung von 2022 unwirksam

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Thomas Dutour - stock.adobe.com

Preiserhöhung einkassiert: Im September 2022 erhöhte Amazon die Abokosten seines Streaming-Diensts Prime Video, ohne die Kunden ausdrücklich um Zustimmung zu bitten. Das mündet nun in einen voraussichtlich längeren Rechtsstreit.

Nach einem ersten Teilerfolg will die Verbraucherzentrale NRW eine kräftige Preiserhöhung des US-Konzerns Amazon für seine deutschen Streaming-Kunden mit einer Sammelklage kippen. Das Landgericht Düsseldorf hat in einem ersten Urteil die Klausel für unwirksam erklärt, mit der Amazon im Herbst 2022 sich selbst ein Recht zur Preiserhöhung des Streaming-Diensts Prime zugesprochen hatte, ohne die Kundinnen und Kunden ausdrücklich um deren Zustimmung zu bitten. Das teilte eine Gerichtssprecherin mit.

Streamingdienst Amazon Prime Video vorher schon Klageziel wegen Preiserhöhung

Gericht, Prozess Klage © Andrey Popov - stock.adobe.com
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Die Verbraucherzentrale will nun mit der Sammelklage durchsetzen, dass Amazon die damalige Preiserhöhung zurücknimmt und die Differenz an die Kundschaft zurückzahlt. Das Unternehmen wiederum prüft, ob es gegen das erstinstanzliche Urteil des LG Düsseldorf Revision einlegt, wie eine Amazon-Sprecherin in München mitteilte.

„Objektive Kriterien“ bei Preiserhöhungen?

Die Verbraucherzentrale wollte eigentlich noch mehr erreichen. So hätte Amazon die Prime-Kundinnen und Kunden nach Auffassung der Verbraucherschützer auch in einer Informationsmail ausdrücklich um Zustimmung bitten sollen. Das Gericht wies die Klage in den übrigen Punkten jedoch ab. Entscheidend ist aus Sicht der Verbraucherzentrale jedoch, dass die entsprechende Vertragsklausel für ungültig erklärt wurde: „Wir sind berechtigt, die Mitgliedsgebühr nach billigem Ermessen und sachdienlich gerechtfertigten sowie objektiven Kriterien anzupassen“, lautete der wesentliche Satz in Amazons Vertragsbedingungen. Zu den „objektiven Kriterien“ sollten laut Klausel unter anderem die Inflation und Steuererhöhungen zählen.

Amazon: Jeder kann kündigen

Amazon sieht sich im Recht: „Wir haben Kund:innen transparent und unter Einhaltung geltenden Rechts über die Änderungen der Prime Mitgliedsgebühr informiert“, schrieb eine Unternehmenssprecherin. Kundinnen und Kunden hätten immer das Recht, jederzeit ihre Prime Mitgliedschaft zu kündigen, Amazon habe wiederholt klare Informationen dazu zur Verfügung gestellt. „Wir werden das Urteil gründlich prüfen und gegebenenfalls weitere rechtliche Schritte einlegen.“

Es ist nicht das erste Massenverfahren einer Verbraucherzentrale gegen den US-Konzern: Seit vergangenem Jahr läuft eine Sammelklage der Verbraucherzentrale Sachsen ebenfalls im Zusammenhang mit dem Prime-Abodienst: Dabei geht es um die Frage, ob das Unternehmen einen Aufpreis dafür verlangen darf, Prime ohne Werbung auszustrahlen.

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3 Kommentare im Forum
  1. da wurde gar nichts "kassiert". Die Verbraucherzentralen fordern ...Schwachsinn.
  2. Man wird sich bis aufs Letzte wehren. Aber ich muss sagen...Verbraucherschutz läuft derzeit gut. Gestern erst hat Sony für seinen Playstation Store ein böses gerichtliches Ding kassiert, u.a. auch wegen "gönnen wir uns" Preiserhöhung. Wie man sieht, muss man nicht alles an Preiserhöhungen einfach mit "ist eben so " schlucken, wie das im Sky Unterforum tagein tagaus geschieht. Gerichte stellen immer wieder fest dass man als Kunde hier einfach nur abgezogen wird. Sky kann froh sein, dass der Verbraucherschutz derzeit mit anderen Sachen beschäftigt ist und sich nicht da mal näher die Preiserhöhungsrunden anschaut.
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