Amazon plant mehr Werbung auf Prime Video – Verbraucherschutz klagt

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Gegen Amazon läuft derzeit eine Sammelklage initiiert von der Verbraucherzentrale Sachsen gegen noch mehr Werbung auf Prime Video.

Ab 2025 will der Konzerngigant Amazon noch mehr Werbung auf seinem Streamingdienst Prime Video schalten als bisher. Und das soll auch wieder für zahlende Abonennten gelten. Werbung auf Prime Video ist natürlich nicht neu, doch Amazon verfolgt eine stetig penetrantere Strategie. Ließen sich Werbeclips beim Streamen von Filmen und Serien anfangs noch überspringen, wurde diese Option für Zuschauer im Februar 2024 entfernt. Seitdem müssen die meist 10-15 sekündigen Werbevideos komplett angeschaut werden. Zudem werden diese nicht überspringbaren Werbeclips auch in der laufenden Serie bzw. im laufenden Film (meist nach ca. dem ersten Drittel der Dauer) ausgespielt, was zusätzlich stört.

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Da Amazon also nun noch mehr Werbung für zahlende Kunden von Prime Video ab 2025 plant, sieht sich der Verbraucherschutz Sachsen in Zugzwang und will den Druck erhöhen, wie es ein Bericht des Online-Magazins golem.de erklärt. Der bereits laufenden Sammelklage gegen den Konzern haben sich bereits um die 61.000 Menschen angeschlossen.

Amazon täuscht seine Abonennten

Der Verbraucherschutz Sachsen wirft Amazon eine gezielte Täuschung der Abonennten vor, auch weil Funktionen aus Prime Video entfernt wurden, ohne die Kunden zu informieren (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Zudem kostet ein Prime-Video-Abo ohne jegliche Werbung 2,99 Euro zusätzlich im Monat mit obendrein besserer Bild- und Ton-Qualität. Amazon versucht also offensichtlich, Prime-Kunden in das teuere Werbefrei-Abo zu drängen. Die Verbraucherzentrale Sachsen empfiehlt, dass sich alle Abonnenten des Amazon-Streamingdienstes der Sammelklage anschließen, da der Konzern sonst weiter austesten würde, wie weit er mit stillschweigender Akzeptanz der Kunden gehen könne.

Wer sich als Prime-Nutzer bei der Sammelklage anmelden will, kann dies beim Bundesamt für Justiz kostenfrei tun. Unterstützung bei der Ausfüllung des Formulars gibt es auch bei der Verbraucherzentrale Sachsen.

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