Amazon: Erneut Milliardenumsätze – aber Kleckergewinn

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der Wachstumsdrang von Amazon scheint unstillbar. Immer schneller wächst der US-Onlinehändler und stößt dabei in immer neue Bereiche vor. Angesichts der hohen Investitionen blieb aber auch im zweiten Quartal 2011 der Gewinn auf der Strecke.

Der weltgrößte Onlinehändler Amazon wächst im Rekordtempo. Zwischen April und Juni 2011 stieg der Umsatz um satte 51 Prozent auf 9,9 Milliarden Dollar (6,8 Milliarden Euro). „Niedrige Preise, eine breitere Auswahl, eine schnelle Lieferung und Innovationen haben für das rasanteste Wachstum gesorgt, das wir seit mehr als einem Jahrzehnt gesehen haben“, sagte Konzerngründer und -chef Jim Bezos am Dienstag in Seattle.

Die Kehrseite der Medaille ist, dass Amazon zum wiederholten Male einen Gewinnrückgang hinnehmen musste. Denn die Aktionen gehen mächtig ins Geld: Seien es nun Sonderangebote wie das neueste Lady-Gaga-Album für 99 US-Cent, der Ausbau der Logistikzentren oder der Vorstoß in ganz neue Geschäftsbereiche. Der Gewinn fiel in der Folge um 8 Prozent auf unterm Strich 191 Millionen Dollar.

Amazon bleibt damit seiner Linie treu: Der Händler versucht, mit allen Mitteln Marktanteile hinzuzugewinnen und Konkurrenten wie Ebay auszustechen – und opfert dafür seine Profitabilität. Unter Experten ist umstritten, ob die Rechnung am Ende aufgeht. Zumindest dieses Mal übertraf Amazon die Erwartungen der Analysten und die Aktie stieg nachbörslich um mehr als 6 Prozent.

Für das laufende Quartal sagt Amazon voraus, im besten Falle die 11-Milliarden-Umsatzmarke zu knacken – und dabei schlimmstenfalls nur noch einen Kleckergewinn von unterm Strich 20 Millionen Dollar zu erwirtschaften.

Amazon ist mit Büchern und CDs groß geworden und verkauft mittlerweile nahezu alles vom Fernseher bis zum Herrenanzug. Besonders die neuen Bereiche wuchsen zuletzt rasant. Der Konzern betreibt überdies Webhosting, bietet Filme im Onlineverleih an und vertreibt Apps für die boomenden Android-Smartphones. Eines der jüngsten Kinder ist ein Cloud-Musikdienst, bei dem Songs zentral auf Internetrechnern gespeichert werden und jederzeit abrufbar sind. [Daniel Schnettler/ar]

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21 Kommentare im Forum
  1. AW: Amazon: Erneut Milliardenumsätze - aber Kleckergewinn 191 Millionen Dollar sind also nicht genug?
  2. AW: Amazon: Erneut Milliardenumsätze - aber Kleckergewinn Na ja, den Betriebswirten kommt es nicht nur auf die absolute Zahl an. Die Umsatzrendite liegt bei knapp 2%, das ist wenig. So etwas kann man als Indikator dafür lesen, dass das Unternehmen noch etwas wacklig positioniert ist und unter Umständen (unerwarteter Anstieg der Betriebskosten etwa) leicht in die Miesen rutschen könnte. Gruß th60
  3. AW: Amazon: Erneut Milliardenumsätze - aber Kleckergewinn Die Umsatzrendite ist generell im Einzelhandel nicht sonderlich hoch. Aber Amazon: Zur Not einfach die Verkaufsgebühren für die Marktplatzverkäufer auf 25 % erhöhen. Die Trottel werden das schon schlucken, so Amazon-abhängig wie manche dort sind.
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