Im Juni 2009 berichtete DIGITAL INSIDER über den bevorstehenden Start einer neuen TV-Plattform: HD Plus. Damit läutete der Satellitenbetreiber SES das hochauflösende TV-Zeitalter in Deutschland ein. Doch bis heute dauern Diskussionen um HD Plus an. Auch um die Verbreitung von HDTV-Programmen gibt es Streit.
Anfang 2008 sah es so aus, als sei HDTV in Deutschland endgültig gestorben. Nach den erfolglosen Versuchen mit analogen HD-Bildern im D2-MAC-Standard versuchte es die ProSiebenSat.1 Media AG mit zwei frei empfangbaren digitalen HD-Programmen, die mangels Refinanzierbarkeit am 15. Februar 2008 eingestellt wurden. Es sollte eineinhalb Jahre dauern, bis SES HDTV reanimierte.
Vor fünf Jahren verkündete der Satellitenbetreiber den Start von HDPlus. Mit dabei: die RTL-Gruppe. ProSiebenSat.1 kam erst später dazu.Zuvor versuchten beide Sendergruppen eine gemeinsame TV-Plattform zustarten, was jedoch vom Bundeskartellamt vereitelt wurde. Den Fehlerwollte man kein zweites Mal machen. Unterstützung erwarteten dieHD-Plus-Verantwortlichen von den Öffentlich-Rechtlichen, die im Sommer2009 die Leichtathletik-Weltmeisterschaft aus Berlin in HD übertrugenund mit den Olympischen Winterspielen im Februar 2010 in denHD-Regelbetrieb gingen. Damit zündete HDTV in Deutschland erst richtig.
HDPlus startete mit RTL HD und Vox HD. Inzwischen zählt die Plattform 20hochauflösende Sender und 1,5 Millionen Kunden. Dennoch gibt esDiskussionen, die sich um die Aufnahmebeschränkungen drehen. Besondersdie Verbraucherzentralen kritisieren HD Plus. Immerhin: Seit Kurzem sindAufnahmen auch mit dem HD-Plus-Modul möglich. Darüber hinaus ärgert dieVerbraucherschützer die geringe Zahl öffentlich-rechtlicher HD-Programmeim Kabel. Noch ist das hochauflösende Fernsehen nicht überall eineSelbstverständlichkeit.
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