Seit der Gründung von Alphabet als Dachkonzern von Google kann sich dieser über stetig steigende Umsätze und Gewinne freuen. Was aber hauptsächlich an der ertragreichen Internet-Sparte liegt, denn die weiteren Abteilungen arbeiten stark defizitär.
Die Stärke von Google im Internet-Geschäft hat seinem Mutterkonzern Alphabet im vergangenen Quartal erneut deutliche Zuwächse bei Umsatz und Gewinn beschert. Die Erlöse stiegen im Jahresvergleich um ein Fünftel auf 22,45 Milliarden Dollar. Der Gewinn sprang um gut 27 Prozent auf 5,06 Milliarden Dollar hoch, wie Alphabet nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Die Aktie legte nachbörslich zeitweise um 1,28 Prozent zu, weil die Zahlen über den Erwartungen der Börsianer lagen.
Die Werbeerlöse von Google bleiben dabei die tragende Säule des gesamten Alphabet-Geschäfts. Sie stiegen um 18 Prozent auf 19,8 Milliarden Dollar. Google verdient nach wie vor das meiste Geld mit Klicks auf Anzeigen im Umfeld der Internet-Suche. Zugleich wächst aber auch der Beitrag von Werbung bei der Videoplattform YouTube und neuer Werbeformate für Mobil-Geräte.
Dabei fallen die Erlöse pro Klick kontinuierlich mit der Verbreitung von Smartphones – weil für den Werbeplatz auf mobilen Geräten niedrigere Preise im üblichen Auktionsverfahren herauskommen. Google schafft es bisher stets, dies mit einer höheren Klick-Zahl mehr als wettzumachen. Im vergangenen Quartal sank der durchschnittliche Erlös pro Klick im Jahresvergleich um elf Prozent – aber die Zahl der Klicks sprang zugleich um ein Drittel hoch.
Spürbare Kosten-Faktoren für Google sind unter anderem auch die Ausgaben für den Betrieb der Rechenzentren sowie der Einstieg ins Geschäft mit eigenen Smartphones mit dem jüngst vorgestellten Modell Pixel.
Unterdessen bleibt es im gesamten Konzern dabei, dass Google mit dem Internet-Geschäft und dem Betriebssystem Android das Geld verdient, während der Rest von Alphabet bei niedrigen Umsätzen hohe Kosten verursacht. Die Erlöse der anderen Bereiche außer Google legten im Jahresvergleich von 141 auf 197 Millionen Dollar zu. Sie verbuchten dabei einen operativen Verlust von 865 Millionen Dollar – das war immerhin eine Verbesserung im Vergleich zu den 980 Millionen Dollar des Vorjahres. Finanzchefin Ruth Porat hatte wiederholt angekündigt, bei den Kosten in den anderen Geschäftsbereichen strenger zu werden.
Unter den anderen Bereichen sind einige, die noch kein Geschäft darstellen, etwa die Entwicklung von Software für selbstfahrende Autos oder von Lieferdrohnen. Zugleich gehören dazu aber auch solche, die schon am Markt sind, etwa der Heimvernetzer Nest oder Google Fiber, das Glasfaser-Anschlüsse verkauft. Diese Woche wurde der Ausbau des Netzes von Google Fiber in elf Städten gestoppt, der Chef ging. Zuvor waren bereits Führungskräfte bei Nest, dem Roboterwagen-Projekt und der Drohnen-Entwicklung ausgeschieden. [dpa/buhl]
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