Fernsehen verbindet: 72 Prozent, der „Vielseher“ sitzen gemeinsam mit Freunden oder Familienmitgliedern vor dem Bildschirm. Das ist eine der Erkenntnisse des 8. TV-Wirkungstages, der Fernsehen als „Zukunftsmedium mit Geschichte“ umschrieb.
Auf der Veranstaltung in Düsseldorf stand die vom Marktforschungsinstitut Rich Harvest durchgeführte Studie „Alle lieben Fernsehen!“ mit der zentralen Erkenntnis, dass das Medium die Gesellschaft auf besondere Weise anspricht, im Mittelpunkt. Olaf Rüsing, Mitbegründer und Geschäftsführer von Rich Harvest, resümierte in seinem Vortrag, dass grundlegende emotionale und soziale Bedürfnisse wie beispielsweise die Bedürfnisse nach Gemeinschaft undZusammenhalt weiterhin unvermindert wirken würden und „hervorragend und einfach“ durch dasFernsehen ausgelebt werden könnten.
Der studierte Wirtschaftspsychologen bezeichnete das Fernsehen ferner als „das wahre Social Media“ und Gegenentwurf zu Facebook und Myspace, da es unabhängig von der Altersgruppe das meistgenutzte Massenmedium sei. Zum anderen unterstrichen die Ergebnisse der Studie, dass Fernsehen nicht nur enge soziale Gruppen wie Familien zusammenbringe, sondern in großem Maße auch Freunde und Bekannte.
Selbst in Single-Haushalten würden 60 Prozent mindestens einmal die Woche gemeinsam mit anderen gemeinsam fern schauen. 72 Prozent der Befragten lassen sich an vier bis fünf Tagen der Woche Gesellschaft vor dem Bildschirm leisten, bei Radio und Internet liegt die Quote mit 56 bzw. 54 Prozent hingegen deutlich niedriger.
Neben Rüsings Vorstellung der Studie „Alle lieben Fernsehen“, zu deren Rahmenbedingungen keine Angaben gemacht wurden, sprach auf dem TV-Wirkungstag unter anderem Christian Blümelhuber, Gründer der Agentur ideenparc, über populäre Medien der jungen Generation. Auf der Basis einer qualitativen Studie fasste Blümelhuber zusammen, was die so genannte „Instant-Generation“ vom traditionellen TV-Publikum unterscheidet. Erstere passe die Mediennutzung an ihren Alltag an. Der traditionellen TV-Nutzer stimme hingegen seinen Alltag auf die Medien ab.
„Für die traditionelle TV-Generation ist es wichtig, um 20 Uhr zu Hause zu sein, um die Nachrichten im Fernsehen anzusehen. Die ‚Instant-Generation‘ passt den Medienkonsum ihrem Leben an. Die parallele Nutzung verschiedener Kanäle ist der Normalfall“, beschrieb Blümelhuber die unterschiedlichen Nutzungsmuster. Einig seien sich der traditionelle TV-Zuschauer und die Instant-Generation aber in der Frage, dass Fernsehen für sie als soziales Erlebnis eine zentrale Rolle spielt.
Martin Winkler, Mitglied der Geschäftsführung von Sony Deutschland, gewährte in seinem Vortrag einen Einblick in die Entwicklung neuer Technologien und verdeutlichte, wie 3D und Internet das Fernsehen verändern. Zusätzlich zu Winklers Vortrag bot der japanische Unterhaltungselektronik-Riese gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut in Showcases zu den Themen 3D-TV und Hybrid-TV Einblicke in das Fernsehen der Zukunft.
Mike Parker vom britischen Sender Channel 4 und Alan Boyd von Boyd Productions präsentierten zum Abschluss Werbe- und Programmkonzepte von der Insel. So stellte Mike Parker unter dem Motto „Creative Impact“ verschiedene Konzepte vor, die Channel 4 einsetzt, um den klassischen Werbeblock zu modernisieren. Neben Comedians, die den TV-Block humoristisch kommentieren, zählte auch ein Live-Spot für einen PKW-Hersteller zu den Beispielen, die der Brite mitgebracht hatte. Alan Boyd, der für erfolgreiche Programmkonzepte wie „Pop Idol“ verantwortlich ist, erläuterte in seinem Vortrag ferner zentrale Faktoren für den Erfolg von Fernsehshows.
Das gemeinsame Event der Vermarkter IP Deutschland,Seven One Media,El Cartel Media, Viacom Brand Solutions,Discovery Networks Deutschlandsowie Constantin Sport Marketing besuchten am Donnerstag (31. März)rund 1 100 Besucher. [js]
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