Unterföhring – Der Aktienkurs der Premiere AG hat auch nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen seine Talfahrt fortgesetzt.
Bis 13.45 Uhr verlor die Premiere-Aktie im MDAX 4,9 Prozent auf 3,31 Euro. Zum Handelsstart hatte das Minus noch mehr als 16 Prozent betragen. Analysten der Commerzbank sprachen von sehr schwachen Quartalszahlen. So bleibe der fundamentale Ausblick für Premiere weiterhin „äußerst herausfordernd“
Nach Ansicht des Vorstandsvorsitzenden Mark Williams macht der Pay-TV-Sender „gute Fortschritte bei der strategischen Neuausrichtung des Unternehmens“. Eine Grundvoraussetzung für zukünftiges Wachstum sei das Schließen der Sicherheitslücke Anfang November gewesen. Piraterie-Probleme hätten die Ergebnisse des Unternehmens teilweise deutlich belastet (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
Bei der Neukundengewinnung will sich Premiere eigenen Angaben zufolge ausschließlich auf Kunden mit Laufzeitabonnements konzentrieren. Die meisten Randaktivitäten im Vertrieb seien eingestellt worden.
Premiere hatte Anfang Oktober aufgrund einer neuen Klassifizierung der Abonnements die Zahl der direkten Kunden deutlich nach unten revidiert. Auf dieser Grundlage zählte Premiere am 30. September 2008 rund 2,41 Millionen direkte Abonnenten, etwa 940 000 weniger als bislang angegeben.
Mit Williams hatte ein Manager des Medienriesen News Corp. von Rupert Murdoch das Steuer bei Premiere übernommen. Auch andere Manager wurden ausgetauscht. Murdoch kontrolliert knapp ein Viertel der Anteile. Immer wieder wird über einen Ausbau der Beteiligung spekuliert.
Beim operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fiel im dritten Quartal ein Verlust von 27 Millionen Euro an. Im Gesamtjahr 2008 rechnet Premiere nun mit Erlösen von etwas mehr als einer Milliarde Euro. Der EBITDA-Verlust soll bei 40 bis 60 Millionen Euro liegen, was etwas besser wäre als zuletzt in Aussicht gestellt. (ddp/dpa)[mg]
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