Ein Mann aus Washington hat Rupert Murdochs News Corporation verklagt, weil der Konzern seine Privatsphäre verletzt haben soll: Mitarbeiter sollen sein Telefon abgehört und Details aus seinem Leben in dem Kinofilm „Donnie Darko“ und den Serien „Akte X“ und „Burn Notice“ verarbeitet haben.
Michael Charles Bertsch habe am Mittwoch (11. Januar) eine lange Liste mit für ihn auffälligen Zusammenhängen zwischen seinem Leben und den Film- und Serieninhalten am US-Bundesgericht in Washington eingereicht, berichteten Medien zum Wochenende. Im Zusammenhang mit den bereits bekannt gewordenen Vorwürfen gegen den Medienkonzern News Corporation verklagt er das Unternehmen auf Schadensersatz in unbekannter Höhe wegen Verletzung seiner Privatsphäre.
Unter anderen habe sich Bertsch in dem Spielfilm „Donnie Darko“ wiedergefunden, der von Rupert Murdochs Filmstudio 20th Century Fox im Jahr 2001 in die Kinos gebracht wurde. In der Klageschrift führte er unter anderem aus, dass die Familie der Hauptfigur im Film einen blauen Ford Taurus besitzt. Sein Vater habe vor elf Jahren ebenfalls ein solches Auto gekauft.
Zudem laute der Name von Donnies Schwester Elizabeth. Auch die Schwester von Bertsch trage diesen Namen. Ein weiteres Indiz sehe der Kläger in der Tatsache, dass in dem Spielfilm das Triebwerk eines Flugzeugs in ein Haus stürzt: Bertsch selbst sei zum Zeitpunkt der Kinopremiere bei einem Flugzeugunternehmen beschäftigt gewesen, hieß es weiter.
Der Kläger will aber auch Parallelen zu zwei Serien, die von 20th Century Fox produziert wurden, erkannt haben. In der Mysteryserie „Akte X“ taucht bespielsweise immer wieder die Zahlenkombination „10 13“ auf – unter anderem ist der 13. Oktober der Geburtstag der Hauptfigur Fox Mulder. Dass die letzten vier Zahlen seiner Sozialversicherungsnummer ebenfalls „1013“ lauten, könne laut Bertsch kein Zufall sein. Weiterhin sei die Mutter des Protagonisten der Fox-Serie „Burn Notice“ eine Kettenraucherin – genau wie seine.
Medienberichten zufolge soll in den kommenden Wochen darüber entschieden werden, ob es aufgrund der vorgebrachten Argumente zu einem Prozess gegen den Medienkonzern News Corporation kommt. Im klagefreudigen Amerika erscheint das trotz der zum Teil abstrus anmutenden Vorwürfe nicht ausgeschlossen.
Im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass Redakteure der britschen Sonntagszeitung „News of the World“, die zum Imperium des Medienmoguls Rupert Murdoch gehörte, systematisch die Mobiltelefone von Berühmtheiten und anderen Personen abhörten, um an exklusive Informationen zu gelangen. Derzeit wird Murdochs Sohn James im Zuge der Abhöraffäre der Prozess gemacht (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [dm]
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