Die Aussage einer WDR-Journalistin sorgt für Aufregung bei den öffentlich-rechtlichen Sendern. Demnach würde in der Flüchtlingsfrage auf Anweisung positiv berichtet. Der Sender widersprach umgehend und auch die Journalistin ruderte wieder zurück.
Eine unbedachte Aussage unter Stress oder einfach Ehrlichkeit? Das ist die Frage, die sich um die umstrittene Aussage der Journalistin Claudia Zimmermann während einer Diskussionsrunde im niederländischen Radio L1 stellt. Zimmermann, beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) im Studio Aachen tätig, hatte erklärt: „Wir sind natürlich angewiesen, pro Regierung zu berichten.“ Der öffentlich-rechtliche Sender reagierte prompt und empört und wies die Vorwürfe von sich. Auch die Journalistin hat ihre Aussage widerrufen.
Die Aussagen während der Radiosendung bargen jede Menge Zündstoff. So hätte es Anweisungen von für die Öffentlich-Rechtlichen zuständigen Ausschüssen gegeben, in der aktuellen Flüchtlingskrise in Richtung Regierung zu berichten. „Wir sind öffentlich-rechtlicher Rundfunk und darum angehalten, das Problem in einer mehr positiven Art anzugehen.“
Nach einem Gespräch mit dem Sender distanzierte sich Zimmermann wieder von ihren Aussagen: „Ich habe an dieser Stelle Unsinn geredet. Denn ich bin niemals als freie Journalistin aufgefordert worden, tendenziös zu berichten oder einen Bericht in eine bestimmte Richtung zuzuspitzen.“ So wird die freie Autorin zumindest in der Pressemitteilung des WDR vom Montag zitiert. Schließlich entspreche dies „keiner Weise der Haltung, den Werten und dem Programmauftrag des Unternehmens“, wie die stellvertretende WDR-Unternehmenssprecherin Ingrid Schmitz erklärt. [buhl]
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