Afrika: Wachsender TV-Markt weckt internationales Interesse

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Dank erhöhtem Pro-Kopf-Einkommen und steigenden Bevölkerungszahlen wächst in der Region Subsahara und Afrika momentan eine große Mittelklasse heran. Das macht sich auch im Fernsehmarkt bemerkbar und weckt zunehmend Begehrlichkeiten bei internationalen Investoren.

Zudem beginnen zahlreiche Regierungen der Region, sich für internationale Investoren zu öffnen. Dazu zählen auch diverse ausländische TV-Anbieter und Medienunternehmen, wie aus einer am Montag veröffentlichten Studie des Branchenforschers Digital TV Research hervorgeht. Zu den 148 Millionen Haushalten in den 42 untersuchten Länder in der Region sollen in den nächsten sechs Jahren weitere 20 Millionen hinzukommen, womit sich der Markt westeuropäischen Dimensionen annähert.
 
Allerdings betrug die Anzahl der TV-Haushalte in der Region Ende 2011 mit 38 Millionen nur ein Viertel der Gesamtsumme und befindet sich damit ungefähr auf Augenhöhe mit Deutschland. Bis 2017 sollen die Länder südlich der Sahara etwa 50 Millionen TV-Haushalte vorweisen können, was einem Anteil von 30 Prozent entspräche. Nigeria stelle dabei allein ein Viertel, Südafrika steuere weitere 15 Prozent bei, hieß es in der Untersuchung.

Ende 2011 waren drei Viertel der TV-Haushalte auf terrestrischen Fernsehempfang angewiesen. Es steht jedoch laut Digital TV Research zu erwarten, dass dieser Anteil bis 2017 auf 46 Prozent beziehungsweise 23 Millionen Haushalte schrumpft. 9,2 Prozent aller Haushalte in der Region empfingen Ende des vergangenen Jahres bereits digitales Fernsehen. Dieser Anteil soll sich jedoch in den kommenden Jahren explosiv vergrößern und 2017 bereits 54 Prozent ausmachen, wobei sich die totale Summe der Haushalte auf 27,3 Millionen verdreifacht.
 
Südafrika ist im Bereich Digitalfernsehen mit Abstand Markführer, hier soll bis 2017 in 7,9 Millionen Haushalten sogar eine flächendeckende 100-Prozent-Abdeckung erreicht werden. Die Anteile der anderen Länder lägen hingegen noch weitaus geringer. Nur Nigeria weise ein ähnliches Wachstum auf und soll von aktuell 1,9 Millionen bis 2017 auf 7 Millionen Haushalte mit digitalem Fernsehempfang klettern, so die Einschätzung der Forscher. 
 
Im Bereich Pay-TV steigt der momentane Anteil von 19 Prozent in den kommenden sechs Jahren laut den Prognosen auf 28 Prozent an. Von den 7,2 Millionen Pay-TV-Nutzern Ende 2011 empfingen 6,1 Millionen das Programm via Satellit. Die Summe der Haushalte soll sich bis 2017 auf 14,1 Millionen verdoppeln, wovon 8,2 Millionen auf Satellitenempfang und 5,2 Millionen auf DVB-T entfallen. Auch hier ist Südafrika mit 4 Millionen Haushalten an der Spitze, bis 2017 sollen dort dort 5,1 Millionen Haushalte Pay-TV nutzen. In Nigeria wird die Zahl im gleichen Zeitraum von 1,2 Millionen auf 3,1 Millionen anwachsen.

Ein Drittel der TV-Haushalte soll bis 2017 auf DVB-T-Empfang umgestellt haben, ein großer Sprung von lediglich 4 Prozent am Ende des vergangenen Jahres. In Haushaltszahlen wäre dies eine Verzehnfachung auf 16,4 Millionen, dabei entfallen 11,2 Millionen auf Free-TV- und 5,2 Millionen auf Pay-TV-Nutzer. Nigeria soll Südafrika bis 2017 im Bereich DVB-T jedoch den Rang ablaufen, sowohl im Free-TV-Bereich (3,2 Millionen) als auch im Pay-TV-Bereich (1,7 Millionen).
 
Mit etwa 16 Prozent bleibt die Verbreitung von Pay-TV-Inhalten via Satellit auch 2017 relativ gering. Erwartungsgemäß kann nur ein kleiner Anteil der Haushalte des subsaharischen Afrika überhaupt Bezahlpakete nutzen. Ende 2011 waren 6,1 Millionen der Fernsehhaushalte Nutzer von kostenpflichtigen Satellitenangeboten. Bis 2017 soll diese Zahl auf 8,2 Millionen ansteigen. Allerdings ist diese Gesamtzahl auch stark vom südafrikanischen Anteil verzerrt, dort macht die Satellitenverbreitung fast 60 Prozent aus. Die nächsthöheren Anteile im Jahr2017 sind in Tansania und Uganda zu finden. Sie liegen bei jeweils 12 Prozent. [sv]

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