
Berlin – Afrika und Asien entwickeln sich immer mehr zu Müllhalden für Elektroschrott aus Europa. Allein aus Deutschland landen jährlich Tonnen von alten Monitoren und Fernsehern in Afrika.
155.000 Tonnen gebrauchte und alte Elektrogeräte aus Deutschland landen jedes Jahr in Afrika und Asien. Das zeigt eine Studie des Hamburger Instituts für Ökologie und Politik Ökopol, die das Umweltbundesamt präsentiert hat. Ein Drittel des Elektroschrottes sind PC-Monitore, ein weiteres Drittel Fernsehmonitore.
Problematisch an diesem Müllexport ist, dass die Schiffsladungen neben funktionierenden Gebrauchtgeräten auch Unmengen an Schrott enthalten. Dessen nicht-sachgerechte Entsorgung kann laut Ökopol erheblichen Schaden anrichten. So enthalten Bildschirme neben kostbaren Inhaltsstoffen wie Gold, Kupfer, Platin oder Indium auch flammhemmende Bromverbindungen oder polybromierte Diphenylether (PentaBDE) und Schwermetalle.
Elektroabfall gelangt über verschiedene Wege über den Sperrmüll, Second-Hand-Handel oder Flohmärkte auf Sammelplätze und von da aus in den Export. „Es gibt jedoch einen großen Graubereich, was defekt und was für das Zielland noch brauchbar ist. Ein Teil der Lieferungen funktioniert jedoch nicht mehr und wird daher nach der Ankunft nur zerstört, um Rohstoffe herauszuholen“, so Stephanie Schilling, Ökopol-Expertin für Abfall- und Produktpolitik.
Plastikteile von nicht funktionstüchtigen Geräten werden meist unter freiem Himmel verbrannt, um so an die Metalle zu gelangen. In den untersuchten afrikanischen Ländern wie in Ghana und Nigeria geschieht dies laut Schilling unter freiem Himmel. „Die Menschen, die diese Verbrennungen durchführen, atmen giftige Gase direkt ein.“ Andererseits dürfe man nicht vergessen, dass in diesen Ländern viele Menschen vom Geschäft mit Altgeräten, deren Bauteilen und den in Ihnen enthaltenen Metallen leben. [mw]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com