AfD-Chefin Frauke Petry will den öffentlich-rechtlichen Rundfunk durch einen abgespeckten Bürgerfunk ersetzen, der sich auf Information, Bildung und Kultur beschränkt.
Reine Unterhaltungsprogramme sollten den Privatsendern überlassen werden. Mit dieser bei AfD-Mitgliedern sehr populären Forderung trat die Parteivorsitzende am Dienstag – vier Tage vor dem mit Spannung erwarteten Kölner Bundesparteitag der AfD – in Berlin vor die Presse. Nur wer das Programm nutze, solle auch bezahlen. Der Einfluss von Vertretern politischer Parteien auf den Rundfunk solle begrenzt werden.
Der Vorschlag, den die sächsische AfD-Landtagsfraktion erarbeitet hatte, sieht die Auflösung der gegenwärtigen Rundfunkanstalten und die Gründung einer neuen, deutlich kleineren Anstalt des öffentlichen Rechts vor. Mit Blick auf den ARD-Dokumentarfilm „Nervöse Republik“ (ARD, 19. April 22.45 Uhr), zu dessen Protagonisten Petry zählt, sagte die AfD-Chefin, dies sei ein Film, „den wir auch in einem zukünftigen öffentlichen Rundfunk uns vorstellen würden“.
Fragen zu ihrer Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl ließ die Parteivorsitzende bei ihrer Pressekonferenz unbeantwortet. Darüber, wer die AfD in den Wahlkampf führen soll, soll am Wochenende in Köln entschieden werden. AfD-Politiker hatten in der Vergangenheit mehrfach Journalisten – auch des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – von ihren Veranstaltungen ausgeschlossen. [dpa]
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