Der Deutsche Fernsehpreis ist Geschichte: Nach 16 Jahren haben sich die beteiligten Sender nun dazu entschlossen, die TV-Gala einzustampfen. Künftig soll es nur noch ein Branchentreffen geben – ohne Fernsehübertragung.
Es hat sich schon seit längerer Zeit abgezeichnet, doch nun ist es gewiss: Den Deutschen Fernsehpreis, so, wie man ihn seit Jahren kennt, wird es nicht mehr geben. Denn wie die Veranstalter am Donnerstagabend nun bekannt gaben, haben sie sich dazu entschlossen, die TV-Gala zu beerdigen. Es wird daher ab diesem Jahr keine Fernsehübertragung mehr geben, bei der die Zuschauer am Bildschirm mitverfolgen können, welche Produktionen in diesem Jahr mit dem Fernsehpreis geehrt werden.
Thomas Bellut (ZDF), Tom Buhrow (WDR), Frank Hoffmann (RTL) und Nicolas Paalzow (Sat.1) hatten sich am Donnerstag in Köln getroffen, um darüber zu beraten, wie es mit dem Deutschen Fernsehpreis weitergehen soll. Die Gala hat bereits seit Jahren mit rückläufigen Quoten zu kämpfen, immer weniger Menschen schalten ein. 2014 erreichte die von Sandra Maischberger, Hans Sigl und Klaas Heufer-Umlauf moderierten Ausgabe zwar wieder mehr Zuspruch, zufrieden sein konnte man mit nicht einmal zwei Millionen Zuschauern aber keineswegs.
Schon im vergangenen Jahr war klar, dass der Deutsche Fernsehpreis sich verändern muss, wenn er überleben und auch ein Publikum ansprechen will. Produzenten wurden umworben, neue Konzepte für die Preisverleihung zu entwickeln und vorzulegen, doch offenbar fand sich keine Grundlage, auf der die vier Stifter bereit waren, weiter zusammenzuarbeiten.
Wie es in der Mitteilung hieß, haben sich je zwei Sender für eine Fortsetzung und je zwei für die Einstellung des Deutschen Fernsehpreises entschieden. Aus verschiedenen Medien ist dabei zu vernehmen, dass es wohl vor allem die Privaten waren, die dem Projekt ein Ende setzen wollten. Dabei sollen neben den schlechten Quoten auch Unstimmigkeiten zwischen den einzelnen Partein dazu beigetragen haben, das man offenbar keinen gemeinsamen Nenner mehr finden konnte.
Die besten und erfolgreichsten Produktionen des Fernsehjahres wolle man aber auch in Zukunft noch honorieren, wie es weiter hieß. Doch statt einer TV-Gala solle dies nun im Rahmen eines Branchentreffs geschehen, das allerdings nicht im Fernsehen übertragen wird. Der Zuschauer bleibt damit also künftig außen vor. [fm]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
