Nachdem sich bereits Medienmogul Rupert Murdoch und sein Sohn James wegen des Abhörskandals vor dem britischen Untersuchungsausschuss verantworten mussten, rücken nun mehrere britische Politiker ins Visier des Gremius. Darunter: Ex-Premierminister Tony Blair.
Der frühere britische Premierminister Tony Blair muss vor einem Ausschuss zum Medienskandal und zur Abhöraffäre um den Konzern von Rupert Murdoch aussagen. Blair sei für Montag (28. Mai) als Zeuge geladen worden, hieß es am Freitag von dem sogenannten Leveson-Untersuchungsausschuss. Unter anderem geht es um die Frage, ob Politiker des Königreichs zu enge Kontakte zu Murdoch und dem britischen Arm seines Konzerns, News International, hatten. Ende Mai waren neue E-Mail-Kontakte zwischen Mitarbeitern des Murdoch-Konzerns und mehreren Regerungsmitgliedern bekannt geworden.
Blair war von 1997 bis 2007 Premierminister. Schon in seiner Zeit als Vorsitzender der Labour-Partei in den Jahren davor soll er Kontakt zu Murdoch gepflegt haben. 2010 wurde er Patenonkel eines der Kinder des Medienmoguls.
Im Laufe der Woche sollen weitere prominente Politiker befragt werden, darunter auch Kultur- und Olympiaminister Jeremy Hunt, der wegen mutmaßlicher Bevorteilung Murdochs bei Übernahmeplänen von weiteren Anteilen am Fernsehkonzern BSkyB in die Kritik geraten ist.
Der Ausschuss soll mit Blick auf den Skandal um die mittlerweile eingestellte Murdoch-Zeitung „News of the World“ und andere Medien, bei denen mit illegalen Abhör- und Bestechungsmethoden recherchiert wurde (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete), unter anderem den britischen Pressekodex neu ordnen. [dpa/fm]
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