Mehr als die Hälfte aller Hersteller, die in Deutschland 5G-Smartphones anbieten, stammt aus China. Die Nachfrage ist noch gering, könnte aber mit dem weiteren Ausbau des 5G-Netzes und dem neuen iPhone ansteigen.
Insgesamt elf verschiedene Hersteller bieten in Deutschland 5G-Smartphones an – allein sieben davon stammen aus China. Die Nachfrage in Deutschland ist aber noch gering: Der 5G-Marktanteil liegt Schätzungen zufolge im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Auch beim Zusammenspiel von Hard- und Software gebe es laut einer aktuellen Verivox-Analyse noch Nachholbedarf.
Samsung an der Spitze
Nach Verivox-Recherchen sind in Deutschland momentan 33 5G-Smartphones zu haben (Stand 06.08.2020), weltweit sind es bereits mehr als doppelt so viele. Dass 64 Prozent der hier tätigen 5G-Hersteller chinesischer Herkunft sind, komme nicht von ungefähr: China ist der Markt mit dem höchsten 5G-Anteil, im zweiten Quartal 2020 war jedes dritte in China gekaufte Smartphone 5G-fähig.
Die meisten 5G-Smartphones insgesamt hat jedoch der koreanische Hersteller Samsung verkauft. Doch Analysten erwarten, dass Huawei Samsung noch in diesem Jahr ablöst – nicht zuletzt wegen der hohen Nachfrage in China.
Bislang habe Apple noch gezögert, doch die für den Herbst erwartete neue iPhone-Modellreihe soll wahrscheinlich erstmals im 5G-Netz funken: „Apple bleibt auch bei 5G seiner Strategie treu, innovative Techniken nicht sofort einzusetzen, sondern eine gewisse Marktreife abzuwarten“, so Jens-Uwe Theumer, Vice President Telecommunications bei Verivox. „5G-taugliche iPhones werden dem gesamten Markt einen kräftigen Schub verleihen – ähnlich wie beim 4G-Start vor zehn Jahren.“
Altes und neues Netz in Kombination
Neben passender Hardware und Tarifen spiele auch die lokale Infrastruktur eine große Rolle für die Verbreitung der fünften Mobilfunk-Netzgeneration. Um Ausbauziele zu erreichen, stellen die Netzbetreiber an immer mehr Funkstandorten die Standards 4G und 5G parallel zur Verfügung: „So ist es den Anbietern möglich, 5G recht schnell vielen Menschen zugänglich zu machen“, sagt Theumer.
Doch der Preis für den schnelleren Ausbau in der Fläche ist hoch: Gigabit-Geschwindigkeiten sind mit der parallelen Nutzung an einem Standort nicht erreichbar. Maximal dürften ca. 200 Megabit pro Sekunde erreicht werden – das bietet jedoch bereits 4G.
Nachholbedarf
„Wenn die Geräte-Software die Frequenzen nicht verarbeiten kann, verbleiben die Smartphones auch dort im langsameren 4G-Netz, wo 5G verfügbar wäre“, so Theumer. „Aktuell spielen die Hersteller Updates ein, um ihre Geräte entsprechend nachzurüsten.“ Denn noch funken auch aktuelle 5G-Geräte nicht in jedem Teil des Netzes. Bei einigen ist ein Software-Update nötig – die Geräte waren nicht auf alle heute genutzten Frequenzbereiche ausgelegt.
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