5G soll die Basis der nächsten Mobilfunkgeneration der digitalen Wirtschaft werden. Schon bald könnten Frequenzen vergeben werden.
Erhalten die Telekom und andere Mobilfunkkonzerne bald Frequenzen zum Aufbau des Echtzeit-Mobilfunknetzes 5G? Dem „Handelsblatt“ liegt ein weitreichender Ausbauplan für Deutschland vor. Darin wird deutlich, welche große Rolle die nächste Mobilfunkgeneration spielen wird. 5G soll die Basis der digitalen Wirtschaft der Zukunft sein.
Laut dem „Handelsblatt“ hat die Präsidentenkammer der Bundesnetzagentur eine Entscheidung gefällt. Der so entstandene Ausbauplan ist eine Art Regelwerk für das Netz der Zukunft. Auf weitgehende Auflagen zum flächendeckenden Ausbau wurde dabei verzichtet. Und das, obwohl zuvor Politiker Gegenteiliges gefordert hatten. Auch Mobilfunk-Discounter wie 1&1 haben im Vorfeld Forderungen laut werden lassen. Diese wollten beispielsweise Netzbetreiber verpflichten, Dritte zu regulierten Preisen ins Netz zu lassen. Auch das hat die Bundesnetzagentur nicht umgesetzt.
„Die jetzt zur Vergabe anstehenden 5G-Frequenzen sind für eine weitergehende Flächenversorgung nicht geeignet“, begründet Agentur-Präsident Jochen Homann gegenüber dem „Handelsblatt“ die Entscheidung. Dazu seien andere Frequenzen geeignet. Es würden in den nächsten Jahren sukzessive neue Frequenzen frei, „die viel besser für eine Flächenversorgung genutzt werden können“, ergänzt er dabei.
Stattdessen stellt die Bundesnetzagentur selbst Forderungen: Jeder Anbieter soll garantieren, bis Ende 2022 mindestens 98 Prozent der Haushalte in jedem Bundesland mit einer Datenrate von 100 Megabit pro Sekunde zu versorgen. Bis Ende 2022 sollen alle Autobahnen und Bundesstraßen mit 100 Mbit/s versorgt. Und Privathaushalte? Ein Bieter muss nicht alle Straßen mit 5G versorgen, entschied die Agentur. Dazu sagt Homann: „Über die Auflage für Haushalte werden darüber hinaus auch viele weitere Straßen versorgt werden. Wenn wir mit zu hohen Auflagen vor Gericht scheitern, findet Digitalisierung in diesem Bereich über Jahre erst einmal nicht statt.“
Damit die Pläne von Erfolg gekrönt sind, müssen die Anbieter mindestens 500 5G-Funkstationen bis Ende 2022 in Betrieb nehmen. Mit ebenso vielen will die Bundesnetzagentur selbst an den Start gehen. Wenn man Telekom, Vodafone und Telefónica glauben kann, könnte eine flächendeckende Versorgung mit 5G 60 Milliarden Euro kosten.
Die erste Auktion der Frequenzen soll übrigens im Frühjahr 2019 stattfinden. [PMa]
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