Mit Sky Atlantic HD hat der deutsche Pay-TV-Anbieter seit einem Jahr einen Seriensender in seinem Programm, der für Sky zu einem weiteren wichtigen Standbein geworden ist. Filmchef Marcus Ammon sprach mit DIGITAL FERNSEHEN über das erste Jahr, die kommenden Highlights und über die zukünftige Rolle von Eigenproduktionen.
Neben Sport, Filmen und Dokumentationen hat der deutsche Pay-TV-Anbieter Sky seit einem Jahr mit Sky Atlantic HD einen neuen Sender in seinem Portfolio, der sich überwiegend auf die Welt der Serien konzentriert. Die Formate kommen dabei hauptsächlich von dem US-Erfolgssender HBO – eine Kooperation, die sich für das Unternehmen aus Unterföhring offenbar rentiert hat. „Der Sender hat es in kürzester Zeit geschafft, dass Sky zur ersten Adresse für alle Serienfans geworden ist“, so Marcus Ammon, Deputy Senior Vice President Programming, gegenüber DIGITAL FERNSEHEN.
Man habe sich mit Sky Atlantic HD ein weiteres Standbein geschaffen, das von den Zuschauern stark honoriert werde. „Die Resonanz auf Sky Atlantic HD ist überwältigend“, so Ammon weiter. Neben der Exklusivität legt Sky dabei auch großen Wert auf Schnelligkeit. So sind auf dem Seriensender Erfolgsproduktionen wie „Game of Thrones“, „Boardwalk Empire“ oder auch „The Newsroom“ zu sehen, über Sky Go und Sky Anytime oftmals in englischer Originalfassung bereits wenige Stunden nach der US-Premiere.
Mit „Game of Thrones“ hatte der am 23. Mai 2012 gestartete Sender dabei in seinem ersten Jahr ein klares Zugpferd, das sicherlich auch für den Erfolg von Sky Atlantic HD mitverantwortlich ist. Auch im zweiten Jahr soll die auf den Romanen von George R. R. Martin basierende TV-Serie, die erst am Sonntag in die dritte Staffel gestartet ist, diese Rolle übernehmen. Doch auch die anderen großen Serien wie „Boardwalk Empire“ oder auch „Veep – Die Vizepräsidentin“, die ihren TV-Premieren bei Sky feiern, würden von den Abonnenten sehr geschätzt, fuhr der Filmchef fort.
Unterstützung bekommt das Programm ab dem 11. Juli von der neuen Action-Serie „Banshee. Small Town. Big Secrets“. Für Sommer und Herbst kündigte Ammon zudem neue Staffeln von „The Newsroom“, „Veep – Die Vizepräsidentein“, „Boardwalk Empire“, „Dexter“ und „Magic City“ an. „Weitere Serienkracher werden folgen, die Zuschauer dürfen also gespannt sein“, fuhr der Sky-Mann fort ohne dabei weitere Details zu nennen.
Auch selbst produzierte Formate des deutschen Pay-TV-Anbieters könnten in Zukunft bei Sky Atlantic HD eine Rolle spielen. „Selbstverständlich sind Eigenproduktionen ein Thema über das wir nachdenken“, erklärte Ammon. Bereits kurz nach dem Senderstart hatte Sky gegenüber DIGITAL FERNSEHEN bestätigt, dass der Pay-TV-Anbieter plant, mittelfristig auch Eigenproduktionen auf dem deutschen TV-Markt zu etablieren. Dabei fungiert der US-Sender HBO als klares Vorbild für das Unternehmen aus Unterföhring.
Daher „wird es für uns wichtig sein, eine eigene, außergewöhnliche Bild- und Erzählsprache zu entwickeln, durch die wir unseren Eigenproduktionen einen unverwechselbaren Sky-Stempel aufdrücken“, so Ammon damals. Ein wichtiges Kriterium für die Konzeption der zukünftigen Eigenproduktionen wird aber auf jeden Fall das Interesse der Abonnenten sein. Ob sich Sky daher erstmal an Ideen hält, die sich bereits bewährt haben, oder doch stärker auf Experimente setzt, bleibt abzuwarten.
Mögliche Projekte werden bereits seit letztem Jahr geprüft. Sollte sich einer von diesen Bewerbern als geradezu umwerfend erweisen, könne es auch ganz schnell gehen, erklärte Programmchef Gary Davey dazu. Laut einem Medienbericht vom Oktober soll das erste selbstproduzierte Format 2014 on Air gehen. Von Seiten Skys gibt es dazu bisher keine offiziellen Angaben und auch Marcus Ammon bestätigte nun noch einmal gegenüber DIGITAL FERNSEHEN, dass es derzeit kein konkretes Timing für den Start von Eigenproduktionen gibt.
Doch nicht nur hinsichtlich des Programms, sondern auch technisch hat sich der Seriensender nach einem Jahr gut aufgestellt. Sky Atlantic HD ist über Sky via Satellit, Kabel und IPTV in Deutschland und Österreich zu empfangen. Der Anteil an nativ produziertem HD-Material liegt mittlerweile bei 80 Prozent, wie der Sky-Filmchef erklärte. Dabei werden alle neuen Formate bereits in nativem HD produziert, nur ältere Sendungen wie beispielsweise „Die Sopranos“ oder auch „Six Feet Under“ liegen zum Teil nicht in nativem HD vor.
Als großes Ziel für das zweite Jahr hat sich Sky Atlantic HD vorgenommen, „die Qualität der Programme kontinuierlich auf höchstem Niveau zu halten und das wird uns auch in Zukunft auf Trab halten“, so Ammon. Eine große Baustelle, die es nun anzupacken gelte, gebe es nicht. [fm]
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