Die RTL Group wird ihre Anteile am französischen TV-Unternehmen M6 nicht verkaufen. Nach den jüngst geplatzten Plänen einer Fusion von M6 mit der französischen TV-Gruppe TF1 stand die Frage im Raum, ob RTL die eigenen M6-Anteile abstoßen würde. Am Montag teilte die börsennotierte RTL-Gruppe in Luxemburg mit, dass sie die 48,3-Prozent-Beteiligung behalte.
Die RTL Group zählt zum Bertelsmann-Portfolio. RTL- und Bertelsmann-Chef Thomas Rabe sagte, die M6-Gruppe sei eines der bestgeführten TV-Unternehmen in Europa. Man werde die Strategie weiterverfolgen, starke nationale Mediengruppen aufzubauen. Diese sollen ausreichend groß sein, um mit US-Streaming-Anbietern konkurrieren zu können.
Im September hatten RTL und TF1-Eigentümer Bouygues beschlossen, die Fusionspläne der beiden französischen privaten Fernsehgruppen zu stoppen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Hintergrund sind Bedenken von Wettbewerbsprüfern. Laut RTL erhielt man danach mehrere attraktive Kaufangebote für die M6-Anteile.
RTL möchte M6 nicht jetzt verkaufen
Auch wegen rechtlicher Risiken und weiterer Unsicherheiten aufgrund von Genehmigungsverfahren habe man sich nun aber dagegen entschieden, ganz zu verkaufen oder die Anteile zu reduzieren. Man sei nach wie vor davon überzeugt, dass es früher oder später zu einer Marktkonsolidierung in europäischen TV-Märkten kommen werde.
M6 solle dabei eine Schlüsselrolle in Frankreich spielen. Aufgeschoben ist also nicht aufgehoben.
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