
Für jede der 171 Urheberrechtsverletzungen sollen nun 150.000 US-Dollar gezahlt werden – ein Gesamtschaden von über 25 Millionen US-Dollar steht im Raum.
Der amerikanische Pay-TV-Anbieter Dish Network hat mit Hilfe der International Broadcaster Coalition Against Piracy (IBCAP) eine Klage beim US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von Texas gegen die Betreiber von zwei illegalen Streaming-Diensten eingereicht.
Die unter den Namen Lemo TV und Kemo IPTV bekannten Dienste sind auch über mehrere Reseller unter anderen White-Label-Marken erhältlich. Ihnen wird einer Mitteilung der IBCAP vorgeworfen, durch die illegale Übertragung urheberrechtlich geschützter Fernsehprogramme, die auf 22 verschiedenen Kanälen ausgestrahlt werden, direkt gegen die Urheberrechte von Mitgliedern der Anti-Piraterie-Allianz zu verstoßen.
So errechnet sich der Schaden
Die Klage listet rund 100 Verstöße auf, wonach Lemo TV und Kemo IPTV seit Februar 2021 illegal geschützte Inhalte streamen. Im ersten Quartal 2025 entfielen fast 30 Prozent aller nicht autorisierten Streams auf vom IBCAP-Labor überwachten Set-Top-Boxen und IPTV-Diensten auf den Dienst. Lemo TV kann bereits ab 1 Dollar freigeschaltet werden und bietet nach eigenen Angaben 18.000 Kanäle im Stream an.
Die Klage fordert Schadensersatz in Höhe von bis zu 150.000 US-Dollar für die vorsätzliche Urheberrechtsverletzung an 171 registrierten Werken, was einem potenziellen Gesamtschaden von über 25 Millionen US-Dollar entspricht. Darüber hinaus fordert man die Erstattung von Gewinnen aus der Urheberrechtsverletzung an möglicherweise Tausenden nicht registrierten Werken, eine einstweilige Verfügung, die dem Dienst und verbundenen Parteien die Durchführung oder Unterstützung von Urheberrechtsverletzungen untersagt, die Übertragung der vom Dienst genutzten Domänennamen sowie die Erstattung angemessener Anwalts- und Gerichtskosten.
Wer steckt hinter Lemo TV und Kemo IPTV?

Darüber hinaus wird laut IBCAP die Offenlegung von Beweismitteln zu einer Reihe von Unternehmen gefordert, die voraussichtlich zur Identifizierung der derzeit nicht genannten Beklagten führen werden. Diese Rechtstaktik führte in früheren Fällen erfolgreich zur Identifizierung der Betreiber von Pirateriediensten.
IBCAP-Geschäftsführer Chris Kuelling sieht in der Klage ein Beispiel für die Leistungsfähigkeit des hauseigenen Labors, um Pirateriedienste zu identifizieren und die schlimmsten Rechtsverletzer gezielt zu identifizieren und entfernen. „Lemo TV und Kemo IPTV machen derzeit mehr als ein Viertel der nicht autorisierten Streams auf Set-Top-Boxen und IPTV-Diensten aus, die von unserem Labor überwacht werden. Dieses Ausmaß an Diebstahl ist für unsere Mitglieder inakzeptabel, und wir werden ihm schnell ein Ende setzen – so wie wir es bereits mit zahlreichen anderen Pirateriediensten durch gerichtliche Verfügungen erfolgreich getan haben“, erklärte Kuelling weiter.
Die Klage wurde von IBCAP koordiniert und vom IBCAP-Mitglied DISH Network eingereicht. Alle Beweise für den Fall wurden vom IBCAP-Labor beschafft und bereitgestellt. Die International Broadcaster Coalition Against Piracy, Inc. (IBCAP) ist ein Zusammenschluss führender internationaler und US-amerikanischer Inhalteinhaber, Rundfunkveranstalter und -vertreiber mit über 210 Fernsehsendern aus den USA und der ganzen Welt.
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Bildquelle:
- IBCAP: IBCAP