Sony ist laut übereinstimmenden Medienberichten in den Bieterwettstreit um den Hollywood-Rivalen Paramount eingestiegen.
Der japanische Elektronik-Riese beteilige sich offiziell an dem 26 Milliarden Dollar schweren Gebot der Finanzfirma Apollo, schrieben am Donnerstag unter anderem die „New York Times“ und das „Wall Street Journal“. Nach dem Plan wolle Sony die Mehrheit übernehmen, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Das bringt neue Bewegung in den Verkaufs-Krimi um Paramount und dürfte das Angebot von Apollo in den Augen der Anteilseigner aufwerten.
Sony beteiligt sich an Gebot von Apollo
Der Medienriese, zu dem das traditionsreiche Hollywood-Studio sowie TV-Sender wie CBS, MTV und Nickelodeon gehören, hat bereits ein Fusionsangebot der Film-Produktionsfirma Skydance vorliegen. Bisher verhandelte Paramount nur mit Skydance, diese Exklusivität läuft aber demnächst ab. Rund um das Skydance-Angebot gibt es laut Medienberichten Streit zwischen der wichtigsten Aktionärin Shari Redstone und anderen Anteilseignern. Ihr Vater Sumner Redstone hatte das Medienimperium aufgebaut, das sie nach dessen Tod unter dem Paramount-Dach vereinte.
Für Zündstoff bei dem Skydance-Vorschlag sorgt die Aktien-Struktur. Es gibt rund 41 Millionen Aktien mit Stimmrechten – und mehr als 600 Millionen ohne. Von den Stimmrechts-Aktien liegen gut 31 Millionen bei Shari Redstone. Ihr Anteil ist also mehr als ausreichend, um die Kontrolle über den gesamten Konzern zu bekommen.
Das plant Skydance im Paramount-Wettbieten
Genau davon will Medienberichten zufolge Skydance profitieren. Demnach sah der erste Plan von Skydance-Besitzer David Ellison vor, zunächst für rund zwei Milliarden Dollar Redstones Holding National Amusements zu kaufen, bei der auch ihre Paramount-Aktien mit Stimmrechten liegen. Als zweiten Schritt sollte dann laut den Berichten der inzwischen unter Ellisons Kontrolle stehende Paramount-Konzern Skydance erwerben, für einen Kaufpreis von fünf Milliarden Dollar in Form von Aktien. So hätte Ellison die Macht über Paramount und die beiden Firmen wären unter einem Dach – ohne viel Geld für die Aktien ohne Stimmrechte ausgeben zu müssen.
Die Besitzer der stimmrechtslosen Aktien kritisierten Medienberichten zufolge, dass das Vorhaben die Redstone-Familie bevorzuge. Zuletzt soll Skydance das Angebot für sie nachgebessert haben. Das Angebot von Sony und Apollo wäre für die Halter von stimmrechtslosen Aktien attraktiver. In dem Kaufpreis ist den Berichten zufolge – wie schon beim vorherigen Angebot von Apollo ohne Sony – die Übernahme von Schulden von rund zwölf Milliarden Dollar inbegriffen. Paramount hatte diese Woche Konzernchef Bob Bakish durch ein Manager-Trio ersetzt. Die Aktie des Medienriesen stieg nach den Berichten zeitweise um rund 14 Prozent.
Text: dpa/ Redaktion: JN
Bildquelle:
- sony: Sony