Schweden kämpft mit grassierender TV-Piraterie

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Piraterie Hacker

Jedes Jahr kostet die Online-Piraterie Rechteinhaber weltweit Milliarden von Dollar, doch in Schweden soll es ganz besonders schlimm sein.

Wie eine Studie im Auftrag der schwedischen Regierung ergab, soll Schweden eines der EU-Länder sein, in denen das Problem der TV-Piraterie am schwerwiegendsten ist. „Wir möchten, dass so viele Menschen wie möglich schwedischen Elitefußball sehen, und es ist offensichtlich ein Problem, wenn einige sich dafür entscheiden, Spiele auf illegalen Websites statt über unseren Rechteinhaber Warner Bros. Discovery anzusehen“, sagt Jessica Linnman, Handelsdirektorin der schwedischen Profifußballligen in einer Mitteilung.

Jedes Jahr geben die Schweden insgesamt 1,25 Millionen Schwedische Kronen (SEK) für illegales IPTV aus. Das entspricht rund 110.000 Euro. Die Nutzung habe sich in den letzten drei Jahren verdoppelt. Laut Mediavision kaufen jährlich 580.000 schwedische Haushalte illegale IPTV-Dienste.

„Über verschiedene Piraterieseiten verbreitete Spiele sind für uns ein großes Problem und etwas, das wir aktiv verhindern wollen. Die Tatsache, dass das Problem nun auf Regierungsebene in Schweden angegangen wird und eine Untersuchung eingeleitet wurde, ist ein Schritt in die richtige Richtung, um das Problem anzugehen“, fährte Jessica Linnman fort.

In Schweden besitzt Warner Bros. Discovery (WBD) die Übertragungsrechte für Allsvenskan und Superettan. WBD begrüßt auch die Tatsache, dass das Problem nun auf Regierungsebene diskutiert und eine Untersuchung eingeleitet wurde.

Das Problem der Online-Piraterie besteht schon seit langem, hat sich jedoch während der COVID-19-Pandemie verschärft und zu einem dramatischen Anstieg der Online-Piraterie geführt. Im Jahr 2021 stimmte das Europäische Parlament für einen Bericht, der Maßnahmen zur Bekämpfung der Online-Sportübertragungspiraterie und zum Schutz der Live-Übertragungsrechte vorschlägt.

Im Januar 2025 hat die schwedische Regierung nun eine Untersuchung angekündigt, wie illegalem IPTV entgegengewirkt werden kann. „Geld, das an Rechteinhaber hätte gehen sollen, landet stattdessen in den Taschen von Kriminellen. Dies hat natürlich Konsequenzen für die gesamte Film- und Fernsehbranche. Leider ist Schweden eines der EU-Länder, in denen dieses Problem am schwerwiegendsten ist“, sagte Kulturministerin Parisa Liljestrand auf der Pressekonferenz der Regierung.

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  • Piraterie Hacker: © Who is Danny/stock.adobe.com
18 Kommentare im Forum
  1. Wer damit rechnet das "Onlinepiraten" ohne diese Möglichkeit dafür bezahlen würde, hat sich verrechnet! Das haben die Abozahlen schon bei Premiere/Sky gezeigt, nachdem man sie "sicherer" gemacht hat. Die Abozahlen sind nicht sichtbar angestiegen.
  2. Warum für etwas bezahlen wenn es auch umsonst gibt’s? Ganz einfache Frage.. Schließlich sind alle Filmstars und Fußballer alle Millionär, warum sollte man die noch weiter mit weitern Gelder pumpen, die Million die sie haben reichen wohl nicht oder was? Es müssen wohl jetzt Milliarden sein.. Dazu, jeden Tag wird alles teuerer.. weil die Politiker Kriege und Konflikte verursachen statt auf Frieden und Wirtschaft einsetzen... Früher vor 25 Jahren mit legendären Humax 5400-z gegen Irdeto und Co., dann vor 15 Jahren mit Dreambox mit Cardsharing gegen Videoguard und Co, jetzt mit IPTV und mit Server in Ukraine, Russland, China, Südafrika, Brasilien etc.. gegen Rest der Welt… kein Chance für Pay Tv! Mit m3u Listen empfängst du alle Sender der Welt überall, egal ob du in Dubai, Buenos Aires, NewYork oder Frankfurt bist.. Du schaust was du willst und wann du willst, überall.. von Penthouse Tv (USA) bis Kanal One (SriLanka)
  3. Wenn man die angegebenen Zahlen auf einen Haushalt runterrechnet, kommt man auf 19 Cent pro Jahr. Das ist praktisch nichts. Die eigentlichen Kosten entstehen da beim Internetanschluss, wo der Bedarf nach Tarifen mit mehr Leistung steigt. Das sind meiner Meinung nach auch die tatsächlichen Nutznießer und Profiteure. Die 110.000 Euro klingen auf den ersten Blick zwar viel. Aber wenn man damit Zugänge für 580.000 Haushalte verwalten will, wird es nicht so sein, dass eine Person den Gesamtbetrag im Jahr einnimmt und keine Ausgaben hat.
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