Privatisierung von öffentlich-rechtlichem Sender: Empörung über britische Pläne

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Channel 4 Logo
Bild: Screenshot digitalfernsehen.de

Die britische Kulturministerin Nadine Dorries hat mit ihrer Ankündigung, den öffentlich-rechtlichen Sender Channel 4 privatisieren zu wollen, viel Kritik ausgelöst.

Die Opposition zeigte sich am Dienstag entrüstet und warf der Regierung „kulturellen Vandalismus“ vor, wie die Labour-Abgeordnete Lucy Powell es formulierte. Dorries hatte am Montagabend auf Twitter geschrieben, sie sei zu dem Schluss gekommen, dass die bisherige Organisationsform, bei welcher der britische Staat den Sender halte, Channel 4 im Wettbewerb mit Streamingriesen wie Netflix oder Amazon zurückhalte. Zuvor hatte es ein Beratungsverfahren gegeben, in dem auch die Öffentlichkeit ihre Meinung hatte äußern können.

Der Sender bezeichnete den Vorstoß in einem Statement als „enttäuschend“. Channel 4, der sich durch Werbung finanziert, war 1982 gegründet worden, um ein Programm für Themen und Popkultur abseits des Mainstreams zu bieten, die bis dahin zu wenig beachtet wurden. Der Sender produziert seine Sendungen nicht im eigenen Haus, sondern arbeitet mit unabhängigen Produzenten und Kreativen zusammen. Viele fürchten, dass durch die Privatisierung Arbeitsplätze – insbesondere in ärmeren Gegenden im Norden – verloren gehen könnten.

Konkrete Details des Vorhaben sollen dem Kulturministerium zufolge bald folgen. Danach muss das Vorhaben durchs Parlament gehen.

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Es ist nicht die erste kontroverse Entscheidung von Ministerin Dorries. Kürzlich hatte ihre Ankündigung für Aufsehen gesorgt, das Finanzierungsmodell der öffentlich-rechtlichen BBC umstrukturieren zu wollen. Bislang zahlen die Britinnen und Briten dafür – ähnlich wie in Deutschland – eine regelmäßige Rundfunkgebühr.

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