Ende März werden die Oscars verliehen, jetzt haben der deutsche Film „Ich bin dein Mensch“ und Komponist Hans Zimmer eine wichtige Hürde genommen. Auch ein Nachwuchsregisseur und ein Spezialeffekte-Künstler freuen sich.
Der deutsche Film „Ich bin dein Mensch“ (gerade in der ARD zu sehen) hat im Oscar-Rennen eine große Hürde überwunden. Maria Schraders futuristische Tragikomödie schaffte es auf die sogenannte Shortlist von insgesamt 15 Kandidaten, wie die Oscar-Akademie im kalifornischen Beverly Hills am Dienstag mitteilte. Beiträge aus 93 Ländern hatten sich für 2022 um den Oscar in der Sparte „Internationaler Film“ beworben. Auch Komponist Hans Zimmer, der Spezialeffekte-Macher Gerd Nefzer und ein Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg rückten dem Oscar ein Stück näher.
„Ich bin dein Mensch“ war Mitte September von German Films, der Auslandsvertretung des deutschen Films, für das Oscar-Rennen ausgewählt worden. Maren Eggert spielt darin eine Wissenschaftlerin, die einen humanoiden Roboter (Dan Stevens) als Partner testen soll.
Unter den vorausgewählten Shortlist-Kandidaten in der Sparte „Internationaler Film“ finden sich unter anderem die Filme „Große Freiheit“ (Österreich), „Drive my Car“ (Japan), „The Hand of God“ (Italien), „Compartment No 6“ (Finnland), „Flee“ (Dänemark) und „A Hero“ (Iran). Der Cannes-Gewinner „Titane“ fehlt indes auf der Liste.
Im vorigen Oscar-Rennen war kein deutscher Kandidat dabei gewesen. Der Film „Und morgen die ganze Welt“ von Regisseurin Julia von Heinz war damals in der Vorrunde ausgeschieden. Am Ende gewann die dänische Sozialsatire „Der Rausch“ von Regisseur Thomas Vinterberg den Oscar als bester Internationaler Film. Zuletzt holte Florian Henckel von Donnersmarck mit seinem Regiedebüt „Das Leben der Anderen“ 2007 den Oscar nach Deutschland.
„Dune“ auf Oscar-Kurs
Star-Komponist Hans Zimmer (64) hat diesmal gleich doppelte Chancen: Der gebürtige Frankfurter schaffte es mit seinen Kompositionen für das Science-Fiction-Drama „Dune“ und für den James-Bond-Streifen „Keine Zeit zu sterben“ auf eine Shortlist von 15 Anwärtern. Auch sein britischer Kollege Jonny Greenwood ist mit dem Soundtrack für „The Power of the Dog“ und für „Spencer“ zweifach im Rennen. Weitere Kandidaten sind Alexandre Desplat („French Dispatch“), Germaine Franco („Encanto“) und Alberto Iglesias („Parallele Mütter“).
Zimmer hatte es zuletzt 2018 in die Oscar-Endrunde geschafft – seine elfte Nominierung verdankte er damals der Filmmusik für Christopher Nolans Kriegsdrama „Dunkirk“. Für „Der König der Löwen“ hatte Zimmer 1995 den Oscar entgegengenommen.
Für die bildgewaltigen Szenen von „Dune“ holte Regisseur Denis Villeneuve den deutschen Spezialeffekt-Künstler Gerd Nefzer mit an Bord. Nach der Vorauswahl ist der Film nun einer von zehn Kandidaten für einen Spezialeffekte-Oscar. Der gebürtige Schwabe Nefzer gewann bereits 2018 für „Blade Runner 2049″ eine der begehrten Trophäen.
Der jordanische Regisseur Murad Abu Eisheh, Absolvent der Filmakademie Baden-Württemberg, kann sich Hoffnungen auf einen Oscar in der Kategorie „Live-Action-Kurzfilm“ machen. Sein Streifen „Tala’vision“ ist unter 15 Shortlist-Kandidaten, insgesamt standen 145 Kurzfilme zur Auswahl. Eisheh war im Oktober bereits mit einem Studenten-Oscar ausgezeichnet worden. Sein halbstündiger Film erzählt vom Leben der achtjährigen Tala im vom Krieg zerrütteten Syrien und davon, welche Bedeutung ein Fernseher für das Mädchen hat.
Am 8. Februar gibt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences die Nominierungen für die 94. Academy Awards bekannt. Die Preisverleihung soll dann am 27. März in Hollywood über die Bühne gehen.
Text: dpa/ Redaktion: JN
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- Oscars1: © oscars.org