ORF Sport + bleibt doch erhalten

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Zur künftigen Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ORF führt Österreich nach deutschem Vorbild eine geräteunabhängige Haushaltsabgabe ein. Wider erwarten fällt der Spartenkanal ORF Sport + der Reform nun doch nicht zum Opfer.

Darauf habe sich die Regierung geeinigt, teilten Medienministerin Susanne Raab (ÖVP) und die Grünen-Fraktionschefin Sigrid Maurer am Donnerstag in Wien mit. Die Haushaltabgabe betrage ab 1. Januar nächsten Jahres monatlich 15 Euro für den ORF plus Landesabgaben, die aktuell um die fünf bis sechs Euro liegen. Insgesamt solle es für die Zahlenden etwas günstiger werden, hieß es. Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hatte dem Gesetzgeber vorgeschrieben, künftig auch das ausschließliche Streamen von ORF-Inhalten zum Beispiel auf Laptops kostenpflichtig zu machen.

ORF Sport + offenbar von der Streichliste genommen

Bisher wurde nur für den Empfang der ORF-Programme via TV und Radio Entgelt gezahlt. Durch die Neuregelung würden rund 400.000 Haushalte dazukommen, hieß es. „Der ORF gehört allen, daher soll er auch von allen bezahlt werden“, sagte Maurer. Laut Grünen-Politikerin hat sich die Bundesregierung auch zu einem Fortbestand des Spartensenders Sport + sowie zum Fortbestand des ORF Radio-Symphonieorchesters Wien (RSO) bekannt. Zuletzt hieß es die Inhalte des Sportkanals würden ins digitale Angebot der Sendeanstalt sowie ins lineare Programm von ORF 1 integriert (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).

Genaue Lösungen sollen erst erarbeitet werden, so Maurer. Der ORF will nach den Plänen des Intendanten Roland Weißmann bis 2026 rund 300 Millionen Euro sparen. Weißmann bstätigte am Donnerstag zwar noch nicht die Details zu ORF Sport + und dem traditionsreichen Symphonieorchester, begrüßte in einem ersten Statement aber „das Bekenntnis der Bundesregierung zu einer nachhaltigen Neuregelung der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“.

Der ORF hat von den bisherigen Rundfunkgebühren – insgesamt knapp eine Milliarde Euro im Jahr – rund 67 Prozent kassiert, der Rest ging an Bund und Länder. Der Sender beschäftigt etwa 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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  1. "(...)15 Euro für den ORF plus Landesabgaben, die aktuell um die fünf bis sechs Euro liegen(...)" ergeben nach meiner Rechnung immer noch mehr als das, was hierzulande für den Rundfunkbeitrag fällig wird. Vergleicht man einmal die Inhalte und Angebote von ARD und ZDF mit denen des ORF, dann relativiert sich die Höhe des häufig diskutierten und kritisierten Rundfunkbeitrags. In der Vergangenheit hat mich die unkritische, ja teilweise unterwürfige und regierungstreue Berichterstattung von ARD und ZDF (Stichwort: 2015, Corona, Energiepolitik) auch oft angewidert, ebenso der Genderwahn, dennoch möchte ich auf ein allgemein finanziertes, öffentlich-rechtliches Rundfunksystem nicht verzichten. Gleichwohl müssen sich ARD und ZDF die Frage gefallen lassen, inwieweit sie das Leben und die kulturellen und politischen Interessen aller, insbesondere die jüngerer Bevölkerungsschichten, abbilden. Für mich gehören nicht nur eigenproduzierte Krimis und Schmonzetten, Quiz- und Schlagershows in ein beitragsfinanziertes Programm, sondern auch US-Lizenzware, Magazine und Musiksendungen, wie es sie in den 70er und 80er Jahren gab ("Disco", "Musikladen", "Peter-Illmann-Treff", "Na sowas", "Na siehste", "Live aus dem Alabama", "Rockpalast", "Formel Eins", "Ronny´s Pop-Show", "Doppelpunkt", um nur einige Formate zu nennen). Während die öffentlich-rechtlichen Rundfunkwellen teilweise mit Krawall auf Jung gebürstet wurden, haben sich die Fernsehprogramme von ARD und ZDF in den letzten Jahrzehnten immer mehr zu Angeboten für die "Rentner-Bravo"-Generation entwickelt. Vor einer möglichen Erhöhung des Rundfunkbeitrags wären daher erst einmal alle Einsparpotentiale und Synergien auszuschöpfen. Dazu zählen für mich die Zusammenlegung aller Dritten zu einem bundeseinheitlichen Programm mit regionalen bzw. landesweiten Fenstern, beispielsweise in der Zeit von 16 bis 20 Uhr, ebenso die Zusammenlegung der Kultur-, Pop- und Jugendwellen im Rundfunkbereich. Ein Radioprogramm pro Bundesland mit regionalen Inhalten ist vollkommen ausreichend.
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