Olympische Spiele: TV-Kommentator nach Eröffnung suspendiert

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Ein polnischer Sportkommentator äußert bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele während des John-Lennon-Lieds „Imagine“ Kritik. Die kontroverse Äußerung hat für den Journalisten Konsequenzen.

Der polnische Fernsehsender TVP hat den bekannten Sportjournalisten Przemyslaw Babiarz nach einer kontroversen Aussage während der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris vom Dienst suspendiert. Er werde vorerst keine weiteren Übertragungen aus Paris kommentieren, teilte die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt in Warschau mit. Als die französische Sängerin Juliette Armanet bei der Eröffnungsfeier am Freitag das Lied „Imagine“ von John Lennon anstimmte, sagte der 60-Jährige demnach: „Eine Welt ohne Himmel, ohne Nationen und ohne Religion. Das ist eine Friedensvision, die alle ergreifen soll. Leider ist es die Vision des Kommunismus.“

Die Äußerung des bekannten Sportjournalisten stieß vor allem in den sozialen Medien auf Kritik. Sein Sender distanzierte sich am Samstag von Babiarz und betonte: „Gegenseitiges Verständnis, Toleranz, Versöhnung – das sind nicht nur die olympischen Grundideen, sie sind auch die Grundlage für die Standards, von denen sich das neue Telewizja Polska (polnisches Fernsehen) leiten lässt“, hieß es. Die neue liberalkonservative Regierung unter Donald Tusk hatte kurz nach ihrem Amtsantritt im vorigen Dezember die gesamte TVP-Führung ausgewechselt. Zuvor war der Sender aus Sicht von Kritikern zu einem Sprachrohr der nationalkonservativen PiS-Vorgängerregierung geworden.

Text: dpa/ Redaktion: JN

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53 Kommentare im Forum
  1. Und für noch einen. Eurosport drop Olympics commentator Bob Ballard for sexist remark about swimmers
  2. Echt jetzt? Bei deinem Post fehlt noch das blaue Herz - ach nee, das gibt es hier ja nicht. Im Ernst: die freie Meinungsäußerung findet in demokratischen Gesellschaften dort ihre Grenzen, wo sie Gefühle und Rechte anderer verletzt. Das war hier der Fall. Als Angestellter Reporter muss ich da sicher noch mehr aufpassen, hier geht es auch um das Wohlwollen des Arbeitgebers. Demokratische Medien sehen das eher enger als z.B. Fox News, wo sie ihn abgefeiert hätten.
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