Trotz des Sendeverbots der Deutschen Welle in Russland darf ein Team des deutschen Auslandssenders dem Kreml zufolge Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei seiner Reise nach Moskau begleiten.
„Wenn Vertreter der Deutschen Welle im Journalistenpool sind, werden sie natürlich arbeiten können“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Scholz wird am Dienstag nächster Woche zu Gesprächen mit Präsident Wladimir Putin in Moskau erwartet.
Russland hatte der Deutschen Welle vergangene Woche ein Sendeverbot erteilt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Zugleich verfügte das Außenministerium die Schließung des Korrespondentenbüros in Moskau und entzog den Journalisten ihre Akkreditierungen. Damit reagierte Moskau auf ein Sendeverbot des deutschsprachigen Programms seines Staatssenders RT DE.
Zudem gab es Verwirrung um die Mitreise eines Teams des verbotenen Auslandssenders an der Kanzlerreise. Dem „Tagesspiegel“ zufolge erteilte das Bundespresseamt zunächst eine Absage. Regierungssprecher Steffen Hebestreit twitterte dann jedoch: „Um etwaigen Missverständnissen vorzubeugen: Die Deutsche Welle ist zur Reise des Bundeskanzlers nach Moskau eingeladen.“
Den Kanzler begleitet in der Regierungsmaschine üblicherweise eine größere Gruppe an Medienvertretern, die auf Einladung reisen, die Reise aber selbst bezahlen. Die Nachfrage ist meist größer als die Zahl der Plätze im Flugzeug. Aus Staaten wie Russland ist dann zusätzlich noch ein Visum erforderlich.
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