Mit einem neuen Film- und Fernsehstudio nahe London wollen die Sunset Studios aus Hollywood den britischen Markt für ihre Produktionen erobern.
Der Immobilienriese Hudson Pacific und die Investmentfirma Blackstone haben für 120 Millionen Pfund (140 Mio Euro) ein Gelände nördlich der britischen Hauptstadt gekauft. Sie wollen dort für 700 Millionen Pfund ein riesiges Produktionsstudio mit 4.500 Jobs errichten, wie die BBC am Montag berichtete. Der britische Premierminister Boris Johnson begrüßte die Hollywood-Pläne als „hervorragende Neuigkeit„.
Es ist die erste Expansion der Sunset Studios, in deren Räumen unter anderem „Der Prinz von Bel-Air“, „Zoolander“, „Harry und Sally“ oder „La La Land“ gedreht wurden, außerhalb der USA. Das Vorhaben soll demnach auch Streaming-Riesen wie Netflix und Amazon dazu verleiten, mehr Serien und Filme für den europäischen Markt in Großbritannien zu produzieren.
Die Kreativwirtschaft ist ein wichtiger Pfeiler der britischen Wirtschaft. Trotz der Corona-Pandemie lagen die Ausgaben für internationale Film- und Fernsehproduktionen in Großbritannien im vergangenen Jahr bei 2,34 Milliarden Pfund. Die Pandemie habe Streaming-Abos für Unternehmen wie Amazon, Netflix, Hulu und Disney beschleunigt, sagte Adrian Wootton, Chef der British Film Commission, die Großbritannien als Filmstandort fördert, dem „Guardian“. „Die Menschen haben eine kurze Aufmerksamkeitsspanne und konsumieren immer mehr Inhalte.“
In der Grafschaft Hertfordshire sind bereits mehrere Film- und Fernsehproduktionen ansässig, etwa das Elstree-Studio („The Crown„) oder auch ein Studio der BBC. Warner Brothers dreht in der Region derzeit einen weiteren Teil von „Phantastische Tierwesen“. Sunset Studios würde mit den Plänen aber alle Wettbewerber übertreffen.
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