Frankreich: Neuer Fusionsversuch zwischen TF1 und M6?

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TF1+
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Wagen die französischen TV-Schwergewichte TF1 und M6 erneut einen Fusionsversuch? Aussagen des Bertelsmann-Chefs zielen in diese Richtung.

Eine Fusion der französischen Sender TF1 und M6 könnte wieder möglich werden. Hintergrund ist, dass die Wettbewerbsbehörden der Europäischen Kommission angedeutet haben, bei der Unternehmenskonsolidierung künftig einen milderen Ansatz verfolgen zu wollen.

Neuer Fusions-Anlauf in ein bis zwei Jahren?

Man könnte das Verfahren, das 2022 am Widerstand der Kartellbehörden gescheitert war, erneut prüfen, „sobald die Regulierer eine aufgeschlossener Haltung signalisieren“, sagte der Chef von Bertelsmann, Thomas Rabe, der „Financial Times“. Er hoffe, dass dies in zwei bis drei Jahren der Fall sei. M6 gehört zur RTL Group und damit zum Bertelsmann-Konzern.

„Dadurch würde ein echter französischer TV- und Streaming-Champion entstehen, der mit den US-Plattformen konkurrieren könnte“, sagte Rabe und verweist dabei auf die Großen der Branche wie Netzflix oder Disney+.

„Wir sind diesen Regeln schon mehr als einmal zum Opfer gefallen. Wir haben versucht, europäische Champions im Medienbereich zu schaffen, wurden aber von den Regulierungsbehörden blockiert – meiner Meinung nach ohne triftigen Grund“, sagte er weiter. „Jetzt spricht die Europäische Kommission von der Notwendigkeit, europäische Champions zu reformieren und zu fördern. Fantastisch. Packen wir es an!“

Bertelsmann lehnte jedoch einen Kommentar dazu ab, ob es bereits neue Gespräche mit dem TF1-Eigentümer, dem französischen Mischkonzern Bouygues, gebe.

Vorläufiger Stopp der Fusion im Jahr 2022

Die RTL Group und Bouygues hatten im September 2022 die angestrebte Fusion gestoppt, weil den beiden Unternehmen die von den französischen Wettbewerbsbehörde angebotenen Zugeständnisse nicht ausgereicht hätten. Die Kartellwächter hätten wahrscheinlich nur bei einem Verkauf von TF1 oder M6 grünes Licht gegeben. Mit dieser Hürde sei das Erschaffen eines neuen Schwergewichts im französischen Fernseh- und Video-Streaming-Markt als Antwort auf die globale US-Streaming-Konkurrenz strategisch nicht mehr sinnvoll, teilten die Konzerne seinerzeit mit.

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