
Die erwarteten neuen Abonnenten sind ausgeblieben und nun will DAZN von der Ligue 1 – angeblich werde zu wenig gegen Schwarzseher unternommen.
Über den Stress zwischen der Ligue 1 und dem Sportstreamer DAZN haben wir bereits berichtet, jetzt sind neue Details bekannt geworden. DAZN hat von der französischen Profi-Fußballliga LFP jetzt 573 Millionen Euro gefordert. Die Zahlungen sollen im Zusammenhang mit zunehmender Piraterie erfolgen, da DAZN seine Abonnentenziele in Frankreich nicht erreicht. Die LFP ist Inhaber der französischen Fußballrechte an der Ligue 1.
DAZN hat Medienberichten zufolge nun beschlossen, die LFP vor dem Pariser Handelsgericht wegen „Täuschung bei der Ware“ und „beobachtetem Versagen“ zu verklagen. Der Streamer, der zusammen mit beIN Sports die Rechte an der Ligue 1 für insgesamt rund 500 Millionen Euro pro Jahr (acht der neun Spiele pro Tag) erworben hat, ist der Ansicht, dass das erworbene Produkt nicht den getroffenen Vereinbarungen entspricht.
Die Klage wurde einige Tage eingereicht, nachdem LFP DAZN zu einem Verfahren vor demselben Gericht vorgeladen hatte. Die Plattform hatte gedroht, fällige 35 Millionen Euro aus dem Teil der vierten Zahlung von 70 Millionen Euro nicht zu zahlen.
„Produktbetrug“ und „beobachtetes Versagen“
Berichten zufolge behauptet DAZN, dass sich der erlittene Schaden auf zwei Teile aufteilt: 309 Millionen Euro für „Produktbetrug“, zu denen 264 Millionen Euro für „beobachtetes Versagen“ hinzukommen. Die Plattform ist der Ansicht, dass die Zahlen zur Abonnentenzahl der vorherigen Rechteperiode sowie zu den erzielten Einnahmen nicht der Realität entsprechen. Darüber hinaus wirft man den Vereinen mangelnde Kooperation bei der Werbung für „Ligue 1-Produkte“ vor.
DAZN fordert außerdem Entschädigungen für Piraterie, schlechtes Marketing und den fehlenden Schutz der Exklusivrechte. Der Streamer hat laut verschiedenen Berichten in Frankreich rund 500.000 Abonnenten, was weit unter den 1,5 Millionen liegt, die man zu Beginn der Saison erwartet hatte. Sollte das Ziel im Dezember 2025 nicht erreicht werden, verfügt DAZN über eine Ausstiegsklausel aus dem bis 2029 laufenden Vertrag mit der LFP. Umgekehrt kann auch die LFP den Deal zum gleichen Zeitpunkt kündigen.
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