
Sie haben keinen Kabelanschluss mehr und schauen nur noch Streamingdienste über das Internet: Die so genannten Cord-Cutter gewinnen immer mehr Zuspruch.
Einer Studie von Parks Associates zufolge sind 56 Millionen (46 Prozent) US-Internethaushalte Cord-Cutter, haben dem Kabelfernsehen also den Rücken gekehrt. Darüber hinaus haben 12 Prozent der US-Internethaushalte noch nie ein traditionelles Pay-TV-Abonnement und werden damit als „Cord-Nevers“ bezeichnet. Mit Deutschland ist der Markt beim Kabelfernsehen nicht vergleichbar, da man in den USA für Fernsehen immer bezahlen muss, auch wenn nur Basisangebote von den Kunden bestellt werden. Free TV wie bei uns gibt es in Amerika nicht.
Dienstanbieter passen sich an, indem sie wettbewerbsfähige Preise, Bündelungsoptionen und hybride Monetarisierungsstrategien anbieten. Der Aufstieg werbefinanzierter Video-on-Demand-Dienste (AVOD) und kostenloser werbefinanzierter Streaming-TV-Dienste (FAST) zeigt die Nachfrage nach kostengünstigeren Alternativen. Die Abo-Plattformen experimentieren dagegen mit gestaffelten Preisen und Inhaltsexklusivität, um Kunden zu binden.
„Cord Nevers“ hatten noch nie ein Pay-TV oder Kabel-Abo
„Cord Nevers stellen eine einzigartige Gelegenheit für Streaming-Anbieter dar“, sagte Jennifer Kent, Vice President, Research bei Parks Associates. „Per Definition hat dieses Marktsegment noch nie für traditionelles Pay-TV bezahlt, aber Streaming-Dienste haben einen Weg gefunden, eine Zielgruppe zu monetarisieren, die Abonnement-Video zuvor nicht wertgeschätzt hat oder in einem Streaming-First-Markt aufgewachsen ist.“
Bei führenden Streaming-Diensten bevorzugen viele Verbraucher das Basispaket mit Werbung gegenüber dem teureren Premiumpaket ohne Werbung. Die Untersuchungen von Parks Associates zeigen, dass im dritten Quartal 2024 59 % der Abonnements bei den acht führenden SVOD-Diensten Basisabonnements mit Werbung sind. Die führenden Dienste sind MAX (ehemals HBO), Netflix, Disney+, Discovery+, Paramount+, Prime Video, Hulu und Peacock.
Um Rentabilität zu erzielen und ein Gleichgewicht für die Verbraucher zu finden, arbeiten viele der beliebtesten Dienste jetzt nach einem Hybridmodell und bieten den Zuschauern sowohl werbefreie als auch werbegestützte Pläne an. Werbebasierte Tarife sind für Verbraucher günstiger und für Unternehmen rentabler, was sie für beide Seiten zu einer Win-Win-Situation macht.
„Die Verbraucher sind durch die ständig steigenden Ausgaben für Streaming erschöpft, während die jahrelange hohe Inflation die Verbraucher dazu zwingt, entsprechend zu sparen“, sagte Kent. „Dies verschärft nur den Wettbewerb zwischen den Streaming-Anbietern und wird das Wachstum von Abonnements mit Werbung und kostenlosen werbebasierten Diensten weiter vorantreiben.“ Parks Associates ist ein Marktforschungs- und Beratungsunternehmen, das sich auf neue Produkte und Dienstleistungen im Bereich Verbrauchertechnologie spezialisiert hat.
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