EU-Kommission wirft Saudi-Arabien Unterstützung von Piratensendern vor

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Satellit Erde; © robynt - stock.adobe.com
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Saudi-Arabien füge durch Missachtung der Rechte an geistigem Eigentum europäischen Unternehmen „erheblichen Schaden“ zu. Konkret geht es auch um den Sport-Piratensender BeoutQ.

Die Europäische Kommission hat einen Bericht über den Schutz und die Durchsetzung von Rechten an geistigem Eigentum in Drittländern vorgelegt. Darin stellt sie fest, dass „die Durchsetzung von Rechten an geistigem Eigentum in Saudi-Arabien erhebliche Mängel aufweist“. Auf der Liste sind zwölf weitere Länder, eingeteilt in drei Schweregrade. Priorität 1 hat China, Priorität 2 unter anderem Indien und Russland. Saudi-Arabien landet zum ersten Mal in der Liste, in Priorität 3, neben beispielsweise Brasilien und Nigeria.

Die Auswahl Saudi-Arabiens begründet die Europäische Kommission auch damit, dass „Interessenvertreter über groß angelegte Satelliten- und Online-Piraterie und ineffiziente Durchsetzungsmaßnahmen zu deren Bekämpfung berichten“. Konkret geht der Bericht auf den Piratensender BeoutQ ein. Saudi-Arabien habe keine ausreichenden Schritte gegen die Verstöße des Senders unternommen, obwohl die Satellitendienste von BeoutQ über einen Satelliten (Badr-4/Arabsat-4b) übertragen werden, der teilweise in staatlicher Hand sei.

Yousef Al-Obaidly, CEO der beIN Media Group, kommentierte, der Bericht ergänze die bestehenden Aufforderungen (auch durch die Regierungen der USA und Großbritanniens) an Saudi-Arabien hinsichtlich der Wahrung der Rechtsstaatlichkeit. „Als größter Käufer von Medienrechten im Weltsport hat dies nichts mit Politik zu tun – es ist schlicht und einfach kommerzieller Diebstahl.“

BeoutQ hat seit Oktober 2017 Abonnements für zehn Satellitenkanäle verkauft, die Premium-Live-Sportevents übertragen, welche von beIN und anderen Sendern gestohlen wurden. Die Pakete werden unter anderem in Saudi-Arabien offen im Einzelhandel angeboten. Diverse Sportverbände hatten deshalb an die saudi-arabische Regierung appelliert (DIGITALFERNSEHEN berichtete).

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3 Kommentare im Forum
  1. Wird BeoutQ nicht offiziell von der saudischen Regierung sanktioniert oder wenigstens wohlwollend geduldet? Schließlich gilt Katar als ziemlich isoliert innerhalb der arabischen Welt, und BeoutQ (die Abkürzung bedeutet Be out Qatar) ist eine Retourkutsche gegen BeIN Sports.
  2. Genau gleiche Frage stellte sich mir eben auch als ich den Beitrag gelesen habe Rein "geschätzt" würde ich sagen die 2017 gehört zum Monat ...
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