Trotz Pleitenserie und wieder einmal letztem Platz beim Eurovision Song Contest (ESC) hält die ARD an Deutschlands Teilnahme bei der größten Musikshow der Welt fest. Die Frage, ob dies überhaupt noch Sinn macht, muss dabei aber erlaubt sein.
„Wir sind in jedem Jahr mit großer Freude dabei. Und das bleibt auch so“, teilte eine Sprecherin des bei der ARD zuständigen Norddeutschen Rundfunks (NDR) am Montag der Deutschen Presse-Agentur mit. „Deutschland ist ein so vielfältiger, spannender und auch innovativer Musikmarkt, es gibt deshalb überhaupt keinen Grund, nicht wieder anzutreten.“ Außerdem, betonte der NDR, werde auch 2024 das Finale – diesmal live aus Schweden – im Ersten übertragen. Und das obwohl die Liste der Gegenargumente mittlerweile länger und länger wird, angefangen beim mittlerweile gebucht zu scheinenden letzten Platz. Doch damit nicht genug:
NDR: Eurovision-Niederlage ist „sehr, sehr enttäuschend“
Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) will nach der erneuten Pleite beim Eurovision Song Contest (ESC) Ursachenforschung betreiben. „Wir sind mit einem außergewöhnlichen Act gestartet, der überhaupt nicht das Ergebnis erzielt hat, das wir uns gewünscht haben. Das ist sehr, sehr enttäuschend und ernüchternd“, sagte der Chef des ARD-Teams für den Contest beim NDR, Andreas Gerling, laut Mitteilung vom Sonntag. „Wir hatten im Auswahlverfahren auf die Ausweitung der musikalischen Genres gesetzt. Der Diskussion und Überlegung, warum auch dieser Titel beim ESC nicht verfangen hat, müssen und werden wir uns jetzt stellen.“ Der Sender bedanke sich herzlich bei Lord Of The Lost, „die sich mit uns begeistert auf dieses ungewöhnliche ESC-Abenteuer eingelassen haben“. Deutschland landete erneut auf dem letzten Platz.
Der erste Platz für die Schwedin Loreen sei „ein absolut verdienter Sieg“, so Gerling weiter. „Und die Show war ohne Übertreibung sensationell. Danke an die BBC, die sie ausgerichtet hat, und an die Stadt Liverpool. Sie alle haben uns als Gastgeber begeistert.“
Zitat: Graham Norton über Eltons Waddingham-Anmache: „Es ist Jury, nicht Tinder.“
Auch abseits der Bühne bekleckert sich Deutschland nicht gerade mit Ruhm. Beispielsweise fiel auch der Verkünder der deutschen Resultate eher peinlich auf. TV-Moderator Elton schlüpfte das erste Mal in diese Rolle (DIGITAL FERNSEHEN berichtete) und versuchte sich mit einer Anmache: Der aus Hamburg zugeschaltete Entertainer bot der Moderatorin Hannah Waddingham eindeutig zweideutig einen Keks – wie einen Verlobungsring – anbietet. Moderator Graham Norton reagiert am frühen Sonntagmorgen im Finale des Eurovision Song Contests darauf, dass d)
Auch Gottschalk meckert und hat einen Urban-Nachfolger in petto
Unterhaltungsaltmeister Thomas Gottschalk sieht nach dem letzten Platz beim Eurovision Song Contest (ESC) Deutschlands Unbeliebtheit als Grund für das schlechte Abschneiden. „Bei aller Liebe, aber wir werden vom Rest Europas doch inzwischen verarscht, was die Bewertung beim ESC betrifft. Die mögen uns einfach nicht“, schrieb der 72-Jährige auf seinem Instagram-Account. Die Rocker Lord Of The Lost seien „auch viel zu lieb“ gewesen. „Wenn schon Heavy Metal, dann muss es auch scheppern. Es bringt auch nix, die Regenbogenfahne zu schwenken, aber die ARD muss nach diesen ganzen Pleiten einfach den Geldhahn zudrehen. Ohne Gold kein Glitter!“
Andererseits warb Gottschalk für seinen Kollegen Constantin Zöller (36) als neuen ESC-Kommentator der ARD. „Peter Urban hätte keinen besseren Abgang finden können, er hat alles richtig gemacht“, schrieb Gottschalk über Urban. Der 75-Jährige hatte in der Nacht zum Sonntag seinen letzten Einsatz als ARD-Kommentator mit den Worten „Es war mir immer ein Vergnügen und eine große Ehre. Von einem wunderbaren ESC in Liverpool sage ich bye-bye. Ihr Peter Urban. Danke.“ beendet.
Gottschalks Empfehlung für Zöller als Urban-Nachfolger basiert auch auf eigenen Ansichten: „Meine inständige Bitte an die Verantwortlichen: Macht Constantin Zöller vom SWR zu seinem Nachfolger. Ich erkenne ein Radiotalent, wenn ich es höre. Er ist eines!“
Gottschalk hatte 2020/21 mit Zöller eine SWR3-Radioshow.
Mit Material der dpa
Bildquelle:
- gottschalkswr3: SWR/Markus Vogt
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