Chinas Regierung hat feminin aussehende Männer aus dem Fernsehen verbannt. Die staatliche Fernseh- und Radioverwaltung (NRTA) in Peking hat TV-Anbieter am Donnerstag aufgefordert, keine männlichen Darsteller „mit einem weiblichen Stil und andere abnormale Ästhetik“ zu zeigen.
Die Anweisung wendet sich dabei offenbar gegen einen Trend zu einem weiblichen oder androgynen Aussehen bei Männern. Insbesondere Sänger und Schauspieler ließen sich von Kollegen in Südkorea und Japan inspirieren.
Die Fernsehstationen sollten sich an „politische Qualität, moralischen Charakter und künstlerische Standards als Auswahlkriterien“ halten. Auf keinen Fall dürften Personen gezeigt werden, „deren politische Ansichten inkorrekt sind“. Man wolle ein „patriotisches, tugendhaftes und künstlerisches Ethos“ in der Unterhaltungsindustrie schaffen.
Die neuen Anweisungen erfolgten im Rahmen einer neuen Regulierung der Unterhaltungsbranche und einer als „chaotisch“ empfundenen, kommerzialisierten Fan-Kultur in China. Hintergrund sind auch einige Skandale um chinesische Stars sowie die von Staats- und Parteichef Xi Jinping betriebene „nationale Erneuerung“ und Ideologisierung der Gesellschaft.
Erst kürzlich erregten chinesische Behörden ähnliche internationale Aufmerksamkeit für eine ebenfalls ziemlich restriktive Maßnahme. So ist angeblich eine Regel für Minderjährige eingeführt worden, die es unter Strafe stellt, mehr als drei Stunden pro Woche mit Online-Gaming zu verbringen. Viel länger durften die Kids im Reich der Mitte aber auch zuvor nicht zocken (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). (dpa/bey)
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