Auch für Deutschland interessant: Digitalradio DAB+ vor Start in Luxemburg

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DAB Plus Digitales Radio; © dabplus.de
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DAB+ kommt jetzt auch nach Luxemburg. Ende Februar hat die Regierung eine Ausschreibung für Programmanbieter veröffentlicht. Der Netzbetreiber steht schon fest.

Das Digitalradio DAB+ steht vor dem offiziellen Start im Großherzogtum Luxemburg. Nachdem die RTL-Tochter Broadcasting Center Europe (BCE) als Netzbetreiber ausgewählt wurde, hat das Ministerium für Medien, Konnektivität und Digitalpolitik (SMC) Ende Februar eine öffentliche Ausschreibung für Programmanbieter in einem landesweiten Multiplex gestartet.

Diese Bewerber können an der Ausschreibung teilnehmen

An dieser Ausschreibung können teilnehmen:

  • bestehende luxemburgische Hörfunkprogramme
  • neue Hörfunkprogramme
  • bereits lizenziertre, aber bisher nicht on Air befindliche luxemburgische Hörfunkprogramme
  • nicht-luxemburgische Hörfunkprogramme, die von Unternehmen ausgestrahlt werden, die der Rechtshoheit eines anderen Mitgliedstaates des Europäischen Wirtschaftsraums unterliegen, und zwar gemäß den in diesem Mitgliedstaat geltenden Vorschriften.

Die Bewerbungsfrist endet am 4. April 2025 um 18 Uhr.

Darum soll DAB+ auch in Luxemburg etabliert werden

Die Mehrzahl der terrestrischen Hörfunkprogramme in Luxemburg werden derzeit im UKW-Band ausgestrahlt. Angesichts der Übersättigung der UKW-Frequenzen gibt es derzeit nur wenige Möglichkeiten, neue Frequenzen zu koordinieren. Diese Einschränkung der Entwicklungsmöglichkeiten bestehender und neuer Hörfunkangebote behindere laut Medienministerium den Medienpluralismus, der für die Demokratie von großer Bedeutung ist. Die DAB+-Technologie trage zur Abhilfe bei, indem sie die Anzahl der in Luxemburg ausgestrahlten Radioprogramme erweitert.

In diesem Zusammenhang erfolgt diese öffentliche Ausschreibung mit dem Ziel, Hörfunkdiensten eine Ausstrahlungsgenehmigung im ersten nationalen digitalen Multiplex zu erteilen.

Das Broadcasting Center Europe (BCE) wurde nach der öffentlichen Ausschreibung vom 19. August 2024 als Betreiber ausgewählt, um die Ausstrahlung über DAB+ sowie die Einrichtung und Verwaltung eines ersten nationalen digitalen Multiplexes sicherzustellen.

So werden die Lizenzen vergeben

Nach Ablauf der Antragsfrist überweist der Minister die Angelegenheit an die unabhängige audiovisuelle Behörde („ALIA“), die eine Stellungnahme zu den eingegangenen Antragsunterlagen abgibt. Sollte es mehr Bewerber als zur Verfügung stehende Sendeplätze geben, wird nach gewissen Kriterien wie Informations- oder Kulturwert der Bewerbungen eine Auswahlentscheidung gefällt.
Nach der Entscheidung der Regierung im Rat erteilt der Minister die Genehmigungen. Die Lizenzen sollen für zehn Jahre gelten.

Hier wird DAB+ in Luxemburg ausgestrahlt

Die Ausstrahlung erfolgt über einen landesweiten Multiplex im Kanal 7D. Zunächst wird das Netz von drei Sendeanlagen (Dudelange, Hosingen und Napoleonsgaard) verbreitet. Alle Programme sollen mit Fehlerschutz EEP-A3 und einer Datenrate von 96 kbit/s ausgestrahlt werden. Dies ermöglicht die Verbreitung von bis zu 12 Programmen.

Die Reichweite erstreckt sich auf das gesamte Großherzogtum Luxemburg sowie angrenzende Regionen in Deutschland, Belgien und Frankreich. In Deutschland werden Teile des Saarlands und Rheinland-Pfalz von der neuen Programmvielfalt profitieren.

Die Kosten für Programmanbieter

Die voraussichtlichen monatlichen Kosten für einen Programmveranstalter betragen laut Ausschreibung in der Aufbauphase zirka 4.200 Euro und nach Fertigstellung des Netzes rund 5.600 Euro.

Der endgültige Betrag hänge von der Anzahl der im nationalen Multiplex ausgestrahlten Programme und den mit dem Betreiber des digitalen Multiplex geschlossenen Vertragsbedingungen ab.

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